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Mehrzwccktischchcns. du i
mit Abb. 4 übcrcinslimm!
Der Xekrelär (Abb. 1, 2, 7)
Abgesehen von der betonten Schlichtheit, die sich in der kubischen
Strenge und Glätte sowie in der sehr spärlichen Anbringung von
vergoldeten Metallmontierungen äußert, zeigt dieses Möbel bezüglich
der Furniere und der Marketerie alle für die Neuwieder Werkstatt
charakteristischen Eigenschaften. Bei den intarsierten Flächen der
Front und der beiden Häupter (Seitenwände) wurde für die Einfassungen
Rosenholz, für die Grundilache graues Riegelahorn und für die Marke-
terie helles bis dunkel gefärbtes Ahornholz verwendet. Riegelahorn
war in Neuwied wegen seines seidigen Glanzes und der moirierten
Zeichnung als Fond für die eingelegten Dekorationen besonders
beliebt. Die Marketerie der Schreibplatte Findet sich an gleicher Stelle
auf einem Sekretär von 1780190 im Victoria 8c Albert Museum in
London (Huth, Tafel 34) wieder und ist bis auf kleine Unterschiede
in der Führung und Verästelung der Ranken und in der Anbringung
der Blätter nahezu damit identisch. Für die Blurnengehänge der beiden
Türen gibt es unter den bei Huth abgebildeten Möbeln kein Vergleichs-
beispiel. Das Durchziehen der Ringe durch Ösen in der Rosenholz-
einfassung kommt auch auf einem Schreibschrank von l770f75 vor,
der bei Huth, Tafel 31, abgebildet ist (damals im Berliner Schloßmuseum,
derZeitP), doch sind dort Bänder durch die Ösen gezogen. Ein spieleri-
sches Detail, das den Versuch darstellt, die Rahmungen nach Trompe-
l'oeil-Art in die Intarsienkomposition miteinzubeziehen. Die Schlagleiste
ist mit grauem Riegelahornholz furniert und von einer feinen Bordüre
(Strich-Punkt-Strich) eingefaßt, die ein vielfach verwendetes Motiv
darstellt; so z. B. am Tisch (Abb. 5) oder in der Kassette des Spiel-
tisches im Österreichischen Museum für angewandte Kunst, Wien.
Von der Marketerie der Häupter kommt das Motiv der Rosenzweige
mit dem Gartenmesser auch auf dem Rollschreibtisch von 1773 im
Münchner Residenzmuseurn an den Seitenwänden vor (Huth, Tafel 78).
Die Farbigkeit der intarsierten Wände war ursprünglich bedeutend
stärker und kontrastreicher. Sie hat durch die langwährende Licht-
einwirkung viel von ihrer Intensität verloren. W Das in die Schreib-
platte eingestemmte Schloß mit vier vierkantigen Zapfen (sehr be-
zeichnend für Neuwieder Möbel) sperrt nicht nur in der Mitte, sondern
auch links und rechts und außerdem die darüber gelegenen zwei Laden
in der Frieszone. Diese sind nur zugänglich nach Öffnung der Schreib-
platte und Betätigung von zwei Hebeln (im obersten Fach des Sekretärs),
wodurch Sperren gelöst und die Laden durch zwei an der Rückwand
angebrachte Doppelfedern herausgeschnellt werden. Das Furnier der
Frieszone besteht durchwegs aus braunem Wurzelahornholz, nur die
Laden sind durch Einfassungen aus griin gefärbten Ahornadern ge-
kennzeichnet. Die Holzarten der horizontalen Gliederungen sind beim
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