sonst. Es sind in Kollektionen zusammen-
geschlossene Bilderfolgen in größerer Zahl
wie einst geboten, die zum Gedächtnis ab-
geschiedener und zur besseren Würdigung
lebender Künstler dienen.
In der ersten Gruppesind Franz Hofer
und Heinrich Gollob hervorzuheben. Leider
sind es zwei von den jungen, Hoffnungsvollen,
die nicht mehr schaffen sollen. Franz Hofer,
mit seinen zahlreichen Radierungen, Zeich-
nungen, Bildstudien, war wohl ein feiner
Beobachter und trefflicher Schilderer flüch-
tiger Eindrücke, die tief nachzuwirken ver-
mögen. Tonig und vornehm in der Farbe, zart
und lebendig im behenden Strich. Heinrich
Gollob war in gewissem Sinne derber und
kräftiger veranlagt. Die steirische Landschaft,
das Bildnis sah er stark farbig, aber auch stets
geschlossen und trotz seiner kräftig zugreifen-
den Art blieb er einfach und breit in sicherer
Ruhe.
Unter den Kriegsmalern bringt Oswald
Roux eine Folge farbenschöner Schilderungen
aus dem unruhigen Soldatenleben an der
Front in großer Gebirgsnatur. Anderen gelang
es auch im Kampf, ihre innere Ausgeglichen-
heit zu erhalten; Viktor Hammer ist intim
und fein abgestimmt geblieben. Er hat einen
bäuerlich anmutenden Raum mit Bildnissen
gefüllt, die feinen Geschmack, peinlich korrekte
und saubere Form, die stille, in sich gekehrte
friedvolle Art alter Kunst atmen.
Stärker fühlt man bei Richard Harlfinger
den Nachhall des Krieges. Am kraftvollsten
ist Egger-Lienz mit seinem Sämann und den
Südtiroler Landschaften aufgetreten. Dabei ist
er immer mehr ein Tiroler Hodler geworden.
Unglaublich fruchtbar erscheint Josef
Stoitzner. Wenn manche Trockenheit und
Härte nicht immer wieder den Künstler be-
schweren und hemmen würde, man könnte
sich seiner bestimmten und würdevollen Art vorbehaltlos stets von neuem freuen. In
seiner strengen zeichnerischen Weise, der das Gegenständliche, die Raumschilderung
gewissenhafte Pliichterfullung bleibt, befriedigt zugleich auch das Klare und Erschöpfende
der Darstellung. Nur an der Farbe kann man sich nicht immer freuen. Luft und Duft
der malerischen Erscheinung zaubern eine andere Welt der Farbenfreudigkeit hervor. In
dieser ist Hänisch vollkommen zu Hause. Seine Interieurs aus der Albertina, sonnig und
farbig und dabei doch gegenständlich klar, sind schöne und warme Einblicke in jene Welt
der Farbe und des Wohlklanges. Das ist gute Malerei vor allem andern, der Maler ist
stärker als der Zeichner in ihm. Wer nicht starke Erregungen der Seele, das Tiefste aus
dem Innern zu holen vermag, der wird als sinnenfroher und helläugiger Beobachter der
äußeren Welt der Erscheinung leicht verstanden und dankbar begrüßt werden. Wenn
Abb. g. Preßburg, Dom, Leuchterschaft