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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

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künstler jener Tage, dem Architekten Kornhäusel, ist später von P. Tausig 
eine besondere Studie gewidmet worden. Sicherlich werden auch weiterhin 
lohnende Nachforschungen angestellt werden, die tiefere Einblicke und 
aufklärende Darstellungen bringen. Ein kleiner Beitrag soll hier mit dem 
Hinweis auf einen bestimmten Bautypus gegeben werden, der allerdings 
für die Wiedererweckung des Andenkens künstlerischer Persönlichkeiten 
keine besonderen Gelegenheiten bietet, für die Baugesinnung und die 
Arbeitsweise jener Zeit aber sehr charakteristisch genannt werden kann. 
In das Ende des XVIII. und den Beginn des XIX. Jahrhunderts fällt die 
erste Blütezeit der böhmischen Bäder. Eines von ihnen, das „Franzensbad", 
Franzenshad, Louisenquelle, gegenwärtiger Zustand 
 
trägt den Namen seines „Taufpaten", des Kaisers Franz. Karlsbad heißt wohl 
nach einem älteren Herrscher unseres Kaiserhauses (Karl IV.), beginnt aber 
erst unter Kaiser Franz eine lebhaftere Bautätigkeit für die Ausnützung der 
Quellen zu zeigen. Ähnlich liegt die Sache in Marienbad und Teplitz. 
Überall handelt es sich vorwiegend um Bauten, die von städtischen oder 
Landesbehörden zumeist mit kaiserlichen Subventionen errichtet wurden, 
die privaten Leistungen fügen sich diesem Rahmen organisch ein. 
So gibt die Betrachtung dieser oft reizvollen und von gewöhnlichen 
Aufgaben abweichenden Bauwerke zugleich einen Einblick in die An- 
passungsfähigkeit und Beweglichkeit der so sehr als nüchtern und trocken 
verrufenen offiziellen Bauweise der Zeit. In einer Beschreibung Franzens- 
bads aus dem Jahre 1865 finden wir folgende Stelle: 
„Bis in die Fünfziger Jahre herauf wurden die Gebäude meistens im 
rechtwinkligen Nützlichkeitsstyl, eilfertig ohne irgend welche ornamentale
	        
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