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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

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k. k. Architekt und Mitglied der k. k. Akademie der bildenden Künste, 
(182x) über die von ihm gezeichneten Entwürfe: „Der Herausgeber be- 
trachtete vor allem den Zweck, und sollte auch hin und wieder getadelt 
werden, daß seine Erfindungen öfters nicht der antiken Bauart entsprechen, 
so entschuldige ihn die Betrachtung, daß jeder Versuch zum Vorwärts- 
schreiten erlaubt ist, und daß die Künste, die dem bürgerlichen Leben dienen 
wollen, mit dem Schönen das Nützliche verbinden müssen. F Wenn nur 
die Verzierungen sich malerisch schön bilden, nämlich gefällig in der Form 
und harmonisch in Bezug auf das ganze Werk, so werden sie sich gewiß 
auch unter die Gesetze des Ebenmaßes bringen lassen, da diese Gesetze 
auf Regeln und nicht auf bloßem I-Ierkommen beruhen." 
Wir finden in jener Zeit sehr häufig die merkwürdige Bezeichnung 
architektonische Verzierungskunst, weil die Mehrzahl der Bauten wohl als 
reine Zweckbauten von Baufachleuten aufgeführt wurden und die Bau- 
künstler oft nur die Aufgabe des Schmückens zugewiesen erhielten, die 
Verschönerung der Typen. 
Diese von unserer heutigen Auffassung so wesentlich abweichende 
Anschauungsweise ist aber doch wieder für die Beurteilung der Zeit wichtig, 
weil ihr eine gewisse stationäre, allgemein verbreitete und anerkannte Bau- 
gesinnung zugrunde liegt, die von persönlicher Willkür entfernt bleibt und 
eine bestimmte Tradition repräsentiert. ' 
 
Karlsbad. Am Neubrunn 18x: (erbaut von Giese!)
	        
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