MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

Die künstlerische Einflußnahme ist häufig wohl persönlich gefärbt, 
kann aber, durch die Richtlinien des Zeitgeschmackes beengt, nicht sehr 
weit abschwenken. 
Die Hohenberg und Nigelli, die Nobile, Montoyer, Kornhäusel, Hardt- 
muth, Schemerl und andere weisen jene starke innere Verwandtschaft auf, 
wie sie nur durch gemeinsame Ziele, durch stark einwirkende zeitlich und 
örtlich bedingte Verhältnisse ähnlicher Natur hervorgerufen werden kann. 
Wohl in keiner Kunstperiode neuerer Zeit geht die Leistung der einzelnen 
so sehr in der allgemeinen Zeitrichtung auf wie damals. 
Daß dieser Zug dann zu einer Tyrannei baubureaukratischer Gesinnung 
trieb und endlich unter P. Sprengers Diktatur eine lebhafte Gegenbewegung 
zeitigte, die siegreich blieb, erzählt die Wiener Baugeschichte (Altlerchen- 
felder Kirchenbau). 
Die Bauwerke, von welchen wir ausgingen, fallen noch in eine Periode 
ruhiger und gleichmäßiger Entwicklung. Wenn wir die Arbeiten in Karlsbad 
verfolgen, so werden wir eine Beeinflussung von auswärts konstatieren 
müssen. Dort handelte es sich auch nicht um eine völlige Neugründung in 
einfachem, vielfach ebenem Bauterrain, sondern um eine ältere Stadtanlage, 
die sich auf steilem Hang längs eines relativ schmalen Flußlaufes aufbaut. 
Nur die merkwürdigerweise gerade längs des Flusses aufgetretenen Quellen 
gestatteten eine freiere Entwicklung von Kolonnaden und Tempelbauten, 
während die im Weichbilde der Stadt auftretenden Quellen ein viel 
beengteres und bewegteres Bauterrain besaßen. Dafür bot die Umgebung 
vielfachen Anlaß zu kleinen überraschenden, in die schöne Natur gestellten 
 
Karlsbad. Schloßbrunnen, früherer Zustand
	        
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