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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

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Herzogs Karl von Lothringen, zusammen, teils in feinen Pastellen, teils 
in dekorativ gedachten Repräsentationsbildern, wie das der Kaiserin als 
Witwe vor der Büste Franz I. und das des Staatskanzlers in ganzer 
Gestalt vor der Büste Maria Theresias von Hubert Maurer. Die malerisch 
bedeutsamsten dieser. Bildnisse sind die zwei großen Gegenstücke. der 
Kaiserin und ihres Gemahls, 
die jetzt der k. k. Finanzlandes- 
direktion in Brünn gehören. Sie 
stammen aus dem 1784 auf- 
gelösten Thomaskl-oster, in dem 
sich seither die Statthalterei 
befindet, und tragen keinen 
Meisternamen. 
Ein gewebtes Brustbild 
Maria Theresias aus kaiser- 
lichem Besitz stammt von Du 
Creux und Cozette. Es zeigt in 
eirunder Fassung (Höhe 63 Zen- 
timeter, Breite 52 Zentimeter) 
die Kaiserin wie zumeist in 
Witwentracht und ist in feinster, 
pastellartig wirkender G0belin- 
technik" ausgeführt. Bezeichnet: 
„Du Creux pinxit 176g, Cozette 
fecit 1771". 
Joseph du Creux war 1735 
in Nancy geboren und starb 
1802 in Paris. Nach Locquin 
als Bildnis- und Miniaturmaler 
geschätzt, ist er in jenem Jahre 
176g vom Minister Choiseul 
nach Wien geschickt worden, 
zunächst um Maria Antoinette 
zu malen. Er blieb indessen 
mehrere Jahre hier und hat 
außer ihr auch deren Schwestern 
Maria Christine und Elisabeth und Josef II., sowie offenbar die Kaiserin 
noch im ersten Jahre gemalt. Als Schüler des ausgezeichneten Pastell- 
malers La Tour - der ihm 1784 den ganzen Ateliernachlaß vermachte W 
war seine Malweise für die weichen Töne der Weberei wohl besonders 
geeignet. 
Kein Bedeutenderer konnte zu deren Ausführung gefunden werden wie 
Krönungsornat, Geschenk Maria Theresias an das Olmützer 
Domkapilel (Olmülz, Domschalz) 
i Pierre Francois Cozette, der nach Guiffrey der beste der Künstler an der 
Pariser Gobelinmanufaktur gewesen ist. Im Jahre I7I4 in Paris geboren,
	        
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