447
Herzogs Karl von Lothringen, zusammen, teils in feinen Pastellen, teils
in dekorativ gedachten Repräsentationsbildern, wie das der Kaiserin als
Witwe vor der Büste Franz I. und das des Staatskanzlers in ganzer
Gestalt vor der Büste Maria Theresias von Hubert Maurer. Die malerisch
bedeutsamsten dieser. Bildnisse sind die zwei großen Gegenstücke. der
Kaiserin und ihres Gemahls,
die jetzt der k. k. Finanzlandes-
direktion in Brünn gehören. Sie
stammen aus dem 1784 auf-
gelösten Thomaskl-oster, in dem
sich seither die Statthalterei
befindet, und tragen keinen
Meisternamen.
Ein gewebtes Brustbild
Maria Theresias aus kaiser-
lichem Besitz stammt von Du
Creux und Cozette. Es zeigt in
eirunder Fassung (Höhe 63 Zen-
timeter, Breite 52 Zentimeter)
die Kaiserin wie zumeist in
Witwentracht und ist in feinster,
pastellartig wirkender G0belin-
technik" ausgeführt. Bezeichnet:
„Du Creux pinxit 176g, Cozette
fecit 1771".
Joseph du Creux war 1735
in Nancy geboren und starb
1802 in Paris. Nach Locquin
als Bildnis- und Miniaturmaler
geschätzt, ist er in jenem Jahre
176g vom Minister Choiseul
nach Wien geschickt worden,
zunächst um Maria Antoinette
zu malen. Er blieb indessen
mehrere Jahre hier und hat
außer ihr auch deren Schwestern
Maria Christine und Elisabeth und Josef II., sowie offenbar die Kaiserin
noch im ersten Jahre gemalt. Als Schüler des ausgezeichneten Pastell-
malers La Tour - der ihm 1784 den ganzen Ateliernachlaß vermachte W
war seine Malweise für die weichen Töne der Weberei wohl besonders
geeignet.
Kein Bedeutenderer konnte zu deren Ausführung gefunden werden wie
Krönungsornat, Geschenk Maria Theresias an das Olmützer
Domkapilel (Olmülz, Domschalz)
i Pierre Francois Cozette, der nach Guiffrey der beste der Künstler an der
Pariser Gobelinmanufaktur gewesen ist. Im Jahre I7I4 in Paris geboren,