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Von Bildnissen wären hier noch einige Miniaturen zu nennen. Eine
feine, sehr treu getroffene Ölminiatur Karls VI. aus Wiener Privatbesitz
und zwei etwas größere, ebenfalls Öl auf Kupfer, mit den Bildnissen der
Eltern Maria Theresias im Besitze des Erzherzog-Rainer-Museums. Die
erstgenannte zeigt ihn, den Blick auf den Beschauer gerichtet, im Brust-
harnisch mit gelbem Mantel (30 zu 24 Millimeter). Auch die beiden dem
Brünner Museum gehörigen eirunden Miniaturen stimmen durchaus mit
den gleichzeitigen gestochenen Bildnissen Karls VI. und seiner Gemahlin
Elisabeth überein. Eine vierte, ebenfalls dem Erzherzog-Rainer-Museum
Silberner Einband von x733. Arbeit des Olmiltzer Goldschmiedes Franz Roßmayer, Geschenk des
Prälalen Georg von Mayerswald an das Olmützer Domkapitel (Olmütz, Domschatz)
gehörige vortreffliche Ölminiatur stellt einen Unbekannten dieser Zeit, in
weiß gepuderter Perücke, mit Brustharnisch dar (40 zu 52 Millimeter). Die
Goldfassung trägt in Gravierung die Buchstaben F. W.
Professor R. von Töply besitzt eine achteckige Pergamentminiatur,
anscheinend Ludwigs XVI. als Dauphin, die durch eine eigenhändige
Widmung mit der Unterschrift „Antoinette Erzherzogin von Österreich"
als Geschenk Maria Antoinettes an die „Schirnding, m. November 176g"
beglaubigt gilt. Also kurz vor der 1770 erfolgten Hochzeit der Erzherzogin.
Als Kunstwerk nicht hervorragend, zeigt die Arbeit doch, wie sehr die
Miniatur damals auch von dilettierenden Kunstfreunden bereits geschätzt
und geübt worden ist. Der Dauphin ist ebenfalls im Brustharnisch mit blauem
Mantel, Halskrause und hoher Allongeperücke dargestellt (50 zu 66 Milli-
meter).