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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 11 und 12)

Federzeichnung des vortrefflichen mährischen Freskenmalers Handke von 
1746", seinen Entwurf für die alte Kunstuhr des Olmützer Rathauses (Stadt- 
museum Olmütz). Ihnen schlossen sich I-Iandschriftliches und graphische 
Blätter an: ein eigenhändiges Schreiben der Kaiserin an den Grafen 
Blümegen und die Urkunden, die sich auf die Pragmatische Sanktion 
beziehen (aus dem mährischen Landesarchiv), Stiche der Wiener städtischen 
Sammlungen und des Brünner Privatbesitzes mit der Huldigung der Stände 
Niederösterreichs am 22. November 1740, den Erbhuldigungszug über den 
Graben, den „Freudentempel" zur Geburt Josefs 1741, von Salomon Kleiner 
gestochen, das Ballfest in der Winter-Reitschule 1744 nach J. G. Bibiena 
von Pfeffel gestochen und die Bildnisse Karls VI., Maria Theresias als 
zehnjähriger Prinzessin und als Kaiserin sowie ihrer Kinder und Umgebung 
von Andreas und Jakob Schmutzer, I-Iaid, Reinsperger, Mansfeld, Negges, 
Adam, Schmitner, Engelbrecht, Ridinger, Girardet. 
Außer den Möbeln, die freilich größtenteils vom veranstaltenden Museum 
beigestellt werden mußten, sah man hier den offenen Tragstuhl der Kaiserin 
mit vergoldeter Schnitzerei und die geschlossene Sänfte, nach der Über- 
lieferung von der Kaiserin bei den Taufen ihrer Kinder benützt; beide vom 
Oberststallrneisteramt des Kaisers übersendet. Ebenso wie das Galageschirr 
vom Sechserzug der Kaiserin und die prachtvolle Silberstickerei einer 
Schabracke, die an Prunk nur noch von der monumentalen Hochrelief-Gold- 
stickerei jener Pferdeschabracken übertroiien wurde, mit denen Fürst 
Liechtenstein als Brautwerber Josefs II. seinen Einzug in Parma hielt. 
Das ungemein fein geschnitzte, vollständige Ankleidegerät - Spiegel, 
Leuchter, Kästchen, Bürsten und Büchsen aus Rosenholz in zartestem 
Flachrelief - aus Schloß Nikolsburg ist im Stile der früher Bagard zuge- 
schriebenen lothringischen Arbeiten gehalten und kam vermutlich mit Franz 
von Lothringen aus Nancy. 
Konnte sich die Brünner Ausstellung an Umfang auch nicht mit der 
1888 in Wien stattgehabten Maria-Theresien-Ausstellung messen, so bot sie 
doch somit manch neuen und anziehenden Einblick in diese künstlerisch 
für Österreich so bedeutsame Zeit. 
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN Sie VON 
HARTWIG FISCHEL-WIEN 50 ' 
UBILÄUM DER K. K. AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE. 
Am 26. Oktober feierte die Wiener Akademie der bildenden Künste das Jubiläum ihres 
225jährigen Bestandes. Eine würdige Feier vereinte die Künstler und führte die leiten- 
den Persönlichkeiten der staatlichen Kunstfürsorge und zahlreiche Kunstfreunde nicht 
nur zu den Festakten, sondern auch zu den Werkstätten der Kunst. Es war ein Rundgang 
durch die Professorenateliers inszeniert, der einen Einblick in das gegenwärtige Schaffen 
der Akademie und in manchen Fällen auch einen Überblick über die Tätigkeit einer 
längeren Zeitperiode bieten konnte. So entstand eine Fühlungnahme zwischen den sonst 
in abgeschlossener Ruhe wirkenden mit weiteren Kreisen, die diesem Wirken das größte
	        
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