Abb. l. Oben: Tassen mit Reliefhildnissen der Familie des Manuiakturdirektors Rosenstiel, Berlin, x829. Unten:
a Geburtstagslasse der Prinzeß Alexandrine von Preußen, Berlin, 1817 (Schloß Charlottenburg); b Tasse mit
Napoleon-Bildnis. Berlin, um 3807 (Besitzer: Konsistorialrat Neumann, Berlin); c Gedenktassen auf die Königin
Luise mit ihrem Geburts- und Todesdatum, Berlin. um 18m
geschildert, daß trotz der ausgesprochenen Eigenart seiner künstlerischen
Handschrift von einem eintönigen Schema oder einer Manier keine Rede
sein kann. Der spielerische Reichtum besonders der Biederrneierfrisuren,
dem er ebenso liebevoll gerecht wird wie der psychischen Besonderheit
seines jeweiligen Modells, gibt jedem der kleinen Porträte eine eigene Note.
Die vorliegende Arbeit möchte mit der Veröiifentlichung einer kurzen
Selbstbiographie des Künstlers, die der Verfasser bei den Akten der König-
lichen Akademie der Künste in Berlin ermitteln konnte, der Posch-Forschung
einen Baustein liefern und zugleich einen noch wenig beachteten Zweig der
Berliner Tätigkeit des Meisters beleuchten, seine Arbeiten für die Berliner
Königliche Porzellanmanufaktur. Es schien verlockend, die Aufzeichnungen
Posch's gerade an dieser Stelle mitzuteilen, da er so besonders liebevoll
seines Aufenthalts in der österreichischen Kaiserstadt gedenkt, wo er von
1774 bis 1793 und von 1795 bis 1803 seine besten Jahre verbracht und zweifel-
los viele bedeutsame Arbeiten hinterlassen hat, denen nachzuspüren sich
gewiß verlohnen würde. Das Dokument, dessen liebenswürdige Schreib-
art ein sehr anziehendes Bild auch von der Persönlichkeit des Künstlers
gewinnen läßt, ist von ihm im Jahre 1_8.27, vier Jahre vor seinem Tode,
niedergeschrieben worden und trägt die Überschrift: