vorgestanden, mit 240 fl. Besoldung zum Münz-
wardein beim Grazer Münzamte aufgenommen
wurde. Später lesen wir, daß er am I3. De-
zember 1638 auf seinen Dienst resigniert hat. Er
war 58 Jahre alt, hatte ein schwaches Gesicht
und war 38 Jahre in I-Iofdiensten, anfangs als Hans Zwigon, Kupfmbschlag eines
I-Iofgoldschmied und dann an die 15 Jahre als Ehrvfennies mirderReisuhr-ierevßn-
Wardein tätig gewesen. Anschließend an diese gensche" Sdf'f:r"s:'e:;:"e"'""d R"
Goldschmiede und zugleich Münzbeamte will
ich noch kurz zwei tüchtige Münzeisenschneider dieser Zeit erwähnen, von
denen ich zwar nicht sicher weiß, ob sie Goldschmiede waren. Da aber zu
jener Zeit alle Siegel-, Wappenstein- und Eisenschneider aus dem Gold-
schmiedehandwerk hervorgegangen sind, darf ich sie nicht übergehen.
Wahrscheinlich der unmittelbare Nachfolger des Münzeisenschneiders
Hans Zwigott im Grazer Münzamte ist der Siegel- und Wappensteinschneider
Hans Hesse, „aus Meissen gebürtig". In einem Gesuche vom Jahre 1624
sagte er, daß er die löbliche Kunst des Münzeisen-, Wappenstein- und Siegel-
schneidens erlernt und den höchsten Potentaten damit gedient habe. 12 Jahre
wäre er als Münzeisenschneider in der steirischen Münze tätig und habe auch
eine Zeitlang in Kärnten die Münzeisen gemacht. Außerdem habe er für die
Geheimräte der Hofkammer gearbeitet und waren alle mit seinen Leistungen
zufrieden, auch mußten sich alle anderen Eisenschneider nach ihm richten.
Er habe durch seine Kunst besonders dem Münzwesen gedient.
Kaiser „Ferdinand der Andere" läßt ihm hierauf durch den Hofpfennig-
meister in Anerkennung seiner langen getreuen Dienste 200 H. für eine
goldene Kette reichen. V_Vir hören noch, daß er im Jahre 1637 mit einer
jährlichen Besoldung von 52 H. als Münzeisenschneider tätig war und am
3. Mai 1641 gestorben und bei St. Andrä begraben worden ist.
Der zuerst in landschaftlichen Diensten gestandene Siegel- und Wappen-
steinschneider, später kaiserliche Münzeisenschneider Kaspar Kheill (Khail)
und wahrscheinlich der Nachfolger I-Ians Hesses darf hier nicht übergangen
werden. Die ersten Nachrichten über von ihm geleistete Arbeiten, für die
ihm die I-Iofkammer in Graz 46 B. anwies, datieren vom Jahre 1645. In den
folgenden Jahren fertigt er verschiedene Siegel für die Innerösterreichische
Regierung und für den Herrn Präsidenten und die Verordneten der Land-
schaft an. Im Jahre 1653 schnitt er den Stempel zu dem Jeton, der anläßlich
der Krönung Ferdinand IV. zum römischen
König am 15. Juli 1653 bei dem Feste der
Landschaft in Graz zur Verteilung gelangte,
wofür er 9 H. erhielt.
Der Sohn Kaspars, Johann Khail, muß
ebenfalls ein tüchtiger Meister gewesen sein. Er
war kaiserlicher Siegel- und I-Iofwappenschnei-
1-! Z "gen, Raitpfennig vom Jahre _ _ __
ans158:,lAvers- und Reversseite der in Graz und hat am 15. Juli 1681 fur den