den schönen Altaraufsatz mitge-
nommen und in ihrer Schatzkammer
aufbewahrt haben.
Wegen der Namensgleichheit
mit der früher besprochenen her-
vorragendenl-Iofgoldschmiedfamilie
aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts
will ich den Ferdinand Schwaiger,
Bürger und Goldschmied in Graz,
nicht übergehen, da er vielleicht ein
Verwandter derselben ist. Er muß
vor dem Sommer 1698 gestorben
sein, da am 7. September 1698 der
Grazer Goldarbeiter Johann Hein-
rich Spangenberg seine Witwe hei-
ratet. Pater Wichner spricht ihn als
Hofgoldschmied an und teilt uns
mit, daß er im Jahre r688 dem
Kloster Admont vier silberne Man-
telspangen um 17 fl. geliefert hat.
Über den Goldarbeiter Paul
Khrebs (Chrebs) finden wir im Gra-
zer Statthaltereiarchiv verschiedene
Nachrichten. Er war Protestant und
vermutlich erst kurze Zeit in Graz.
Die bürgerliche Goldschmiede-Innung
muß ihn nun wahrscheinlich als
„Störer" behandelt und ihm in der
Ausübung seines Gewerbes Schwie-
rigkeiten gemacht haben. Im Be-
wußtsein seiner Leistungsfähigkeit
wendet sich nun Paul Khrebs an
die Landschaft um Verleihung der
vakanten „landschaftlichen Gold-
arbeiterstelle". Seinem Gesuche
wurde, nachdem er im Jahre 1668
zum katholischen Glauben über-
Johann Friedrich Slrohmayr, Monslranzenkeich in
Vorderansicht (Landschaftliches Taubstummeninstilut
in Graz)
getreten war, willfahrt. Sein Geschäft nahm einen raschen Aufschwung.
Er besaß bald die größte Werkstätte in Graz mit drei Gehilfen und zwei
Lehrlingen, während die übrigen acht bürgerlichen Goldschmiede um die-
selbe Zeit (zirka 1685) zusammen nur fünf Gehilfen und fünf Lehrlinge
beschäftigten. Er starb am r2. April 1697 und wurde bei den Minoriten
beigesetzt. Wahrscheinlich ist der schwere, mit vielen Edelsteinen besetzte,
goldene Kelch in der Grazer Domkirche eine Arbeit dieses Meisters, was