Abb. 4. Das Märkische Museum zu Berlin. Innungsraum
kums an den Museumsinhalt durch persönliche Wirkung (Führungen, Vor-
träge) fast gar nichts getan, durch literarische (Kataloge, Führer) nur in rein
historisch registrierender Weise. Die Museen dagegen, die sich zuerst jener
lebendigeren Wirkungsweise zuwandten, waren naturgemäß jene jungen
oder verjüngten Museen, die ganz oder zum Teil der Kunst der Gegenwart
gewidmet sind und schon dadurch, sofern sie nur ihre Aufgabe ernst und
kühn anfassen, in eine gewisse Beziehung zum Publikum, zum mindesten
eine kämpferische kommen müssen. Aber noch mehr Bedeutung hat es,
wenn auch die ältere Kunst lebendig aufgefaßt wird, und hier setzt die
eigentliche Aufgabe der städtischen und der Provinzialmuseen ein.
Für diese Museen scheint es zunächst ein großer Nachteil zu sein, daß
sie nicht volle Freiheit haben, alles, was künstlerisch oder wissenschaftlich
von besonderer Bedeutung ist, aufzunehmen, sondern daß sie durch ein
bestimmtes Programm gebunden sind: ihr Sammelgebiet ist örtlich begrenzt,
und aus historischen und kulturhistorischen Gründen müssen sie sogar
manchem Gegenstand Aufnahme gewähren, der aus rein künstlerischen
Gründen keinen Anspruch hierauf hat. In dieser Beschränkung liegt aber ein
großer Vorteil. Sie hat zur Folge, daß die Sammlung auch nicht übermäßigen
Umfang annimmt, daß keine ermüdende Anhäufung gleichartiger Dinge
stattfindet. Das Wichtigste aber ist: Alle Dinge, die das Museum enthält,
bilden, gemäß jenem engumrissenen Programm, eine organische Einheit, sie