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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

_ tersuchen. Hierbei 
solches ohne Rücksicht, daß er nunmehr jedermanns Augen ausgesetzt ist, 
folglich nach der Hand auch vermißt werden müßte, abgenommen werden 
dürfte, hierüber bitte ich Ew. Excellenz um eine hohe Belehrung." Die erfolgte 
Belehrung ist nicht aufzufinden gewesen. Jedenfalls ist sie aber zugunsten 
der Erhaltung dieser kunstvollen Arbeit abgegeben worden. Von den Kelchen 
dieses Meisters sind ein schwerer mit getriebenen barocken Ornamenten im 
Stifte Rein, ein zweiter mit Emailbildern und unechten Steinen geschmückter 
im Stifte Vorau und ein dritter aus dem Jahre 1775, der mit reihenweise auf- 
gelegten Edelsteinen reich besetzt ist, am Pöllauberg besonders hervorzu- 
heben. Auch das Missale im Stifte Rein mit seinen zwölfteiligen, auf rotem 
Plüsch aufliegenden Silberbeschlägen aus dem Jahre 1767 und das mon- 
stranzenartige Pazifikale in der Abtei St. Lambrecht müssen als beachtens- 
werte Leistungen Anton Römmers erwähnt werden. 
Der Stammvater einer aus dem deutschen Südtirol gekommenen und 
sich durch mehrere Generationen fortpflanzenden Silberarbeiterfamilie ist 
Johann Baptist Rungaldier gewesen. Die erste Nachricht von ihm bringt das 
Meisterbuch der Innung. Er bat am 30. April 1747 um das von Plächien 
hinterlassene Goldarbeitexjus und wollte dasselbe durch Verheiratung mit 
der Tochter Plächiens, Katharina Viktoria, erwerben. Nach Verweisung des 
Meisterstückes wurde er am 6. August 1747 zum Meister angenommen 
und war unbehauster Bürger. Zwei seiner Söhne lernen das Goldschmied- 
gewerbe, der erste wurde im Jahre 1768, der zweite im Jahre 1775 auf- 
gedingt und freigesprochen. Johann Baptist Rungaldier ist vom Jahre 1777 
bis zum Jahre 1793 Untervorsteher der Innung gewesen und mußte dann 
von dieser Stellung zurücktreten. Das Gubernium hatte dem Grazer Land- 
münzprobieramte "' 
den Auftrag erteilt, 
die Goldschmied- 
geschäfte zu revi- 
dieren und die vor- 
tätigen Waren auf 
die Einhaltung der 
Vorschriften zu un- 
wurde die unange- 
nehmeEntdeckung 
gemacht, daß eine 
Anzahl der mit dem 
Beschauzeichen ge- 
stempelten Silber- 
waren nicht dem 
vorgeschriebenen 
 
"f Das Münzamt wur- Abb. 13. Franz Pfäfünger, Tasse zu den Meßkännchen in der Kirche der Bene- 
de im Jahre 1782 aufgelöst. dilninerabtei St. Lambrecht
	        
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