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gewerbemuseum. Ein dem bei von Benesch auf Tafel 53 abgebildeten
flachen Laternchen Nr. 23 entsprechendes Stück in Nürnberg ist an der
zweigeteilten Handhabe - wie eine solche die der Griebel-Laterne ent-'
sprechende Nr. 22 der gleichen Tafel zeigt - mit dem Zepter des Johann
Gabriel Schweiger (r78g) bezeichnet. Das Motiv des Sternreflektors findet
sich unter den der Flaschnerordnung beigefügten Skizzen wieder. Eine
Laterne vom Typus der Nr. 39 bei von Benesch, viereckig mit Butzen-
scheiben und durchbrochenem bauchigen Rauchabzug, in der Sammlung
Wallraff hat die Radmarke. Ein ähnliches Stück bildet das 31. Vorbilderheft
des Berliner Kunstgewerbemuseums als Tafel II c ab. Besonders reich
ausgestattet ist die ebenda unter a wiedergegebene Laterne mit gedrehten
I-Ialbsäulen, ein Modell, das vereinfacht auch in Eisenblech ausgeführt
wurde. An den durchbrochenem Bändern sind hier kleine Medaillons mit
Abb. 2x. Wandhaken (Sammlung Wallraff)
dem Brustbild eines römischen Kaisers angebracht; solche kommen als
Messingzierat an Salatseihern aus Weißblech vor. Unverkennbar ist die
Ähnlichkeit mit einem der knopfförmigen Probeisen, die in der Lade der
Nürnberger Flaschner innen am Deckel angebracht sind (Abb. 81 und 82),
neben denselben Namen, die mit den Marken in dem Schränkchen stehen
und hier von Daten begleitet werden. Einige der Stifte fehlen, darunter
jedenfalls auch das Eisen, das dem Berliner Kaisermedaillon genau entspricht,
wenn die Laterne nicht jünger ist. Die Bedeutung dieser Zwecken - unter
den Köpfen bemerkt man zwei, die Max und Moritz verzweifelt ähnlich
sehen - erhellt aus einer Notiz in einer handschriftlichen Zusammenstellung
von Emblemen aller Nürnbergischen Gewerbe aus dem XVIII.]ahrhundert:"'
„Seyn auch Spengler, so von allerhand Muster Von Messing gehauet, Nägel
in Form, Roszen, Stern, Monschein, und andere Vieler ley Art, machen auch
Theils verguldene, welche zu Satteln, Caretten, Cammerwagen, Seszeln,
und andern Vielen zum Zierath gebraucht auch in andere Länder verführt
' „Vom Ursprung und Herkommen samt der Beschreibung aller Hand Werker in der Stadt Nürnberg."
Ein Exemplar in der Merkelschen Bibliothek im Germanischen Museum.