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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

 
Abb. 45. Leuchter nach einem Musterkaxalag, um 1800 
(1828 und 1833), die im hohen Schaft eine Klingel tragen (von Benesch, 
Tafel 14, 43) oder mit langrohrigen, in einem Fidibusbecher stehenden, auch 
Wirtsleuchter genannten, ist nicht sicher: eine Kombination von beiden bei 
von Benesch, Tafel I4, 91. Der Ausdruck „Plätzleuchter" im Preiskurant 
bedeutet: chandeliers a pieds plats." Dieser Preiskurant enthält übrigens 
nicht die Preise, wie sie der „Verleger" für die fertige Ware nahm, sondern 
den Tarif der Gebühren, die der Drechsler für das Abdrehen zu verlangen 
befugt war. Jeder Gießer stand mit einem Drechsler in unmittelbarer 
Geschäftsverbindung und dieser mußte, wie ä r8 der Rotschmiedordnung 
lehrt, wenn er von anderer Seite Gelegenheitsaufträge hatte, solche immer 
gegenüber der vordringlichen Arbeit seines versprochenen Meisters zurück- 
stellen. Das Ausdrehen des Rauhgusses hatte für den Charakter der Nürn- 
berger Rotschmiederzeugnisse entscheidende Bedeutung. Nicht ohne Grund 
hütete der Nürnberger Rat mit großer Peinlichkeit, die an die Sorgen des 
venezianischen Senats um das Arkanum der Glashütten von Murano erinnert, 
das technische Geheimnis der Konstruktion der Drehbänke und Mühlen, 
deren es nach mündlicher Überlieferung vier gab: nämlich das erste oder 
obere Rad mit acht Werkstätten, das zweite: „das Häüein" und das dritte: 
„die Katz" mit sechs, das vierte: „die Kuh" genannt, mit acht Werkstätten. 
Zwei der alten Gebäude auf der hinteren Insel Schütt, die 1848 durch einen 
"' Vgl. „johann Christian Schedels neues Waaren-Lexikon", Band I (1800), Seite 848: „Im Handel mit 
Frankreich hat man insonderheit folgende Sorten zu merken: . . . . Plätzleuchtex, chandeliers ä pieds plats."
	        
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