kirche bis zu dem Eber-
mayerschen Musterka-
talog vom Anfang des
XIX. Jahrhunderts (wo
der Ausdruck Lampe
dafür gebraucht wird)
im wesentlichen unver-
ändert in der Gestalt,
die ein Exemplar der
„patriotischen Kriegs-
metallsammlung" (von
Walchers Katalog, Tafel XXVII, Nr. 1893, dazu Tafel III,Nr. 31) repräsentiert.
Es ist vielmehr anzunehmen, daß bei den engen Handelsbeziehungen, die
zwischen der Pegnitz und den Lagunen auf anderen Gebieten nachgewiesen
sind - Roth nennt ausdrücklich Italien als Absatzgebiet des Nürnberger
Rotschmiedhandwerks -, in Nürnberg Messinglampen von einer dem
sogenannten venezianischen Modell (von Benesch, Tafel 46) ähnlichen Form
hergestellt wurden. Eine Notiz in den Akten hat in diesem Zusammenhang
Interesse: „1720 sein wir 4 leichtermacher Friedrich Röschel, Hans Wind-
häsel, Andreas Michel, Mateus Bleul mit den Albrecht Bergner vor der Rug
gewesen von wegen der welschen Lampen mit dem hochen Spitzen daß er
hat nach gemacht so ist ihm von dem Ruchs ambt auferlegt worden sich
nicht da geringste nach zu machen und wann wir waß Sehen darvon solches
gleich weg zu nehmen und darbei gesprochen worden er soll sich an der
rißmachen, daß unser nicht gleich sein darbei ist wieder ein Handwerck
gemacht worden hat wider den riß aufgewisen wie vor ihm wider von den
alten Meistern abgesprochen worden. Er soll es unser nich gleich machen
dar bey soll auch bleiben dann solche
Meister verderben daß I-Iandtwerk."
Bald danach erhebt sich ein ähn-
licher Streit um ein'Modell von „pol-
mischen" Lampen, worunter vielleicht
die Judenlampen zu verstehen sind,
die xoo Jahre später auch unter den
Meisterstücken erscheinen. „Anno
1722 den 23. Martii hat Meister Paulus
Niedel seine Forrnzeuch als polnische
lämplein viererley gattung welche er
von holz hat drehen lassen und den
M. GeorgAndreas Michel seinen gleich
gewesen. Seinen Formzeuch gleich
nachgemacht. Gegossen und auff der
Mühl bey M. Sebastian Otten ab trehen
lassen, welche man erfahren und vor
Abb. 5x. Wäxmpfanne von Hans Windhäsel (Germaniscbes Museum)
Abb. 52. Schild vom Epitaph des Rotschmiedes
Nikolaus Haubentbaler, 1607