Die linke Hand hält wie auf dem Stiche einen Zweig, dessen Blätter die
Scham bedecken, die rechte einen Apfel. Die Haare sind in der Mitte
geteilt und fliegen in mächtigen Locken nach rückwärts, ähnlich, aber viel
reicher als auf dem Vorbilde. Das Gesicht ist dem Apfel in der Hand zuge-
wendet. Die Formen der Körper der beiden Figuren sind den unserer Figuren
von Konrad Meit außerordentlich ähnlich, doch ist die Arbeit nicht von der
hohen künstlerischen
Vollendung Meits. Vor
demBaume auf felsigem
Grunde liegt ein Löwe
mit mächtiger Mähne
(auch auf dem Stiche
Cranachs ist ein Löwe,
doch in anderer Stel-
lung). Im Hintergrunde
Gestrüpp, davor links
ein liegender Hirsch ge-
, nau nach dem Stiche
Cranachs, hinter dem
Baume ein Schaf ähn-
lich dem Schafe hinter
der Eva des Stiches,
rechts vom Baume eine
Hirschkuh. Der felsige
Boden der Gruppe er-
innert an die Behand-
lung des Postamentes
der Eva von Konrad
Meit aus unserem Be-
sitze. (Die Höhe der
Gruppe ist 34'5, die
Breite 28 Zentimeter.)
Dem Kreise Kon-
rad Meits gehören fer-
ner noch zwei Buchs-
iiguren aus dem Besitze des Herrn Paul Ritter von Schoeller an, die auf der
Auktion Spitzer in Paris erworben und in dem Katalog der Sammlung in sehr
kleinem Formate abgebildet sind (Abb. 8 und g). Beide Figuren sind nackte
Frauen. Die eine trägt eine Haube. Sie hat den rechten Fuß vor, den linken
stark nach rückwärts und auswärts gestellt, dreht den Oberkörper nach links
und wendet den Kopf nach rechts. Die Frau trägt geteiltes Haar und Locken,
die an den Schläfen herabhängen, die Stirne ist gewölbt, die Augenbrauen
emporgezogen, wodurch ein schmerzlicher Gesichtsausdruck hervorgerufen
wird. Die Nase ist kurz und hat an der Spitze einen Knorpel, der Mund ist
Abb. I0. Adam und Eva im Paradies, Signiert j. P. x5zx (Österr. Museumj