des außerordentlich fein ausgeführten Reliefs vielleicht mitteldeutsche Her-
kunft verräth".
Auf der Auktion Böhrn ist für das Museum auch ein Christus am Kreuze,
aus Buchsholz geschnitzt, erworben worden - ein Werk von vollendeter
Holzschnitztechnik (Abb. I z).
Der Heiland trägt eine Dornenkrone, hat das Haupt geneigt, die Haare
fallen auf der linken Seite in mächtigen Locken herab. Das Gesicht mit
geöffnetem Munde und halbgeschlossenen Augen zeigt den Ausdruck des
ruhigen, tiefen Schmerzes. Der Körper ist bis auf Füße und Hände, die
naturalistisch gebildet sind, etwas stilisiert, weich und fleischig in der Form.
Das Lendentuch, das aus einer späteren Zeit stammt, ist in der Farbe dunkler
gehalten, besteht aus zwei aneinandergefügten Teilen und kann abgenommen
werden. (Höhe des Kruzilixes mit Postament 32 Zentimeter.)
Die Christusügur zeigt eine auffallende Übereinstimmung mit einem
Kruzifix, das sich in der Margarethenkapelle auf der Burg in Nürnberg befindet,
dessen Kopf Max Loßnitzer in seinem Werke: „Veit Stoß, die Herkunft seiner
Kunst, seine Werke und sein Leben" (Leipzig 1912, Verlag Julius Zeiller,
auf Tafel 50 rechts) abbildet und der das Werk als Arbeit aus der Werkstatt
Veit Stoß' bezeichnet. Wir finden eine große Ähnlichkeit in der Art der
Abb. 15. Relief rnit dem Doppelbildnis Maximilians lI. und seiner Gemahlin Maria, süddeutsch, r56o (Österr.
Museum)