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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 11 und 12)

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Textilarbeiten und Keramik füllen einige Vitrinen in äußerst gelungener 
Zusammenwirkung der Anordnung und spiegeln einen Geist der Schmuck- 
freude und Lebensheiterkeit, der nichts von der Not der Stunde merken läßt 
und in den Alltag den Zauber einer beschwingten Farben- und Formen- 
phantasie verpflanzt. _ 
Bunte, flimmernde Bgtikmuster auf feinen seidigen Geweben führen 
uns in diese orientalisch warme Farbenwelt, die doch so heimisch wurde in 
unserer Mode. Es mag auch hier noch eine Auswirkung jener fernen und 
Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe. 
Trinkgläser, Entwürfe V0n Professor M. Powolny. ausgefühn von j, 8c L. Lobmeyr 
 
alten Einflüsse am Werk sein, w,elche in unserer Frauenwelt ein so" entgegen- 
kommendes Verständnis gefunden hat. Daß gerade diese alte javanische 
Färbe- und Schmucktechnik bei uns so viele Vertreterinnen und in weiten 
Kreisen auf soviel Verständnis traf, ist wohl kein Zufall. Ihre große Beweg- 
lichkeit und einfache Ausführbarkeit, die sich mannigfaltigen Zwecken gut 
einzufügen vermag, gibt ihrer Verwendung für die Kleidung einen weiten 
Spielraum. Temperament und omamentaler Sinn leben sich in reizvollen, 
wie zufällig gefundenen mannigfaltigen Variationen aus. 
Auf dem Hintergrund dieser abgestimmten und doch kräftigen Farbig- 
keit wirken die bunten keramischen Arbeiten in den Vitrinen überaus lebendig 
und erfrischend. Auch in ihnen ist eine volkstümliche Note hervortretend. 
Die freie Forrngebung und bunte Glasur haben etwas Verwandtes mit dem 
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