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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 15/16
Einrichtungsgegenstände, l, Teil.
266 Empirestanduhr . ... 130
268 Uhr, Mitte 18, J 35
274 Biedermeieruhr 38
276 Rechteckiges Tischchen, 18, J 80
288 Zweiflügeliger Garderobeschrank, um 1790 . ... 100
Metallarbeitern
293 Samovar aus Silber, Wien 1835, ca, 990 g 80
306 Ein Paar balusterförmiger Leuchter aus Bronzeguß,
17. J ' 75
Japonika,
386 Mappe mit 63 Farjbholzscinnitten 80
406 Elfen'bein-Netlrike, um 1500 70
412 Zwei desgl 55
Skulpturen, 2. Teil,
418 iHolzbüste des hl, Paulus, alpenlandisch, um 1750 . , 80
419 iHolzbüste des hl, Petrus, alpenländisch, um 1750 ... 60
422 Stehende Madonna mit Kind,, Holz, oberösterreichi-sch,
1. H. 18, J . , , , 55
428 Stehender Apostel auf Akanthuskonsole, Anf, 18, J. . 50
Einrichtungsgegenstände, 2. Teil,
464 Zwei ital. Sessel, 17. J 120
471 Runder Tisch, um 1850 90
474 IBiedermeier-'Biücherkasten 120
479 Kasten aus Zirbelfoolz, 17, J. , , 300
481 Schlittenkasten, 18. J 60
483 Doppeltüriger Kasten, 17, J 140
486 Goldrahmen 65
498 3 Kanooestatfel, Italien, Mitte 18, J !4o
Wallen.
582 Zischägge, Ende 17. J 22
583 Schnapphahnmuskete 25
585 Fußknechtscowert, um 1600 28
586 Sappeur-Helm, um 1640 38
595 Oesterr. Offizierssäbeltasche, um 1850 28
600 Eiserne Dolchscheide, Ende 17. J. 50
Ausgrabungen.
622 Bronzestatuette der Isis mit Horusknaben, Aegypten,
röm, Zeit . 85
623 Bronzestatuette des stehenden Osiris 45
Militärische Briefmarken.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben die Postverwal-,
tungen vieler Länder Briefmarken erscheinen lassen, die mili
tärische und kriegerische Dinge zum Gegenstand hatten. Be
sonders der Weltkrieg und die Erinnerung an jene Zeit haben
den Sammlern zu zahlreichen Marken dieser Art verhoben.
Noch niemals ist ajber das soldatische Heldentum so leiden
schaftlich und vielseitig verherrlicht worden wie soeben in
Italien.
Die soeben erschienenen neuen Jubiläumsmarken zur
Jahrhundertfeier der militärischen Tapferkeitsmedaille künden
in langer Reihe bewegter Bilder den Ruhm lasl aller Waffen
gattungen des italienischen Heeres. Jeder dieser 16 künstleri
schen Darstellungen, die von Prof. Giuseppe Rondini ent
worfen wurden, ist ein romanisch-klangvolles Schlagwort bei
gegeben. D'as 100jährige Ehrenzeichen selbst wurde vom König
Victor lEmanuel zum ersten Male 1834 dem Karabinier
Giovanni Scapaccino verliehen, der sein Leben für sein
Vaterland hingab. Die Medaille, die aul der ersten Marke zu
10 Centesimi wiedergegeben ist, hat die Form einer Bombe,
deren Flammen auf den Hintergrund das Schattenbild eines
italienischen Soldaten werfen. „In den Jahrhunderten der
Treue“, lautet hier die Inschrift, die auf die königlichen Kara-
binieri hinweist. Der Infanterie gelten die beiden Werte zu
15 und 50 C.; sie zeigen einen Soldaten vor einem Drahtverhau
liegend, wie er mit einer Schere den Stacheldraht duaxhschnei-
det. „Die Blüte des Schützengrabens“, heißt die etwas eigen
artige Kennzeichnung des Infanteristen. Auf „drei Jahrhunderte
des Ruhms“ blicken die Grenadier« Italiens zurück. Die rote
20-C.-Marke ehrt den modernen Handgranatenwerfer und er
innert zugleich an den alten sardinischen Grenadier, dessen
Schatten im Hintergrund auftaucht. Zwei Alpenjäger, die
„Kletterer Italiens”, sieht man auf dem 25-C.-Wert an einer
steilen Felswand emporklimmen. Den „unbezähmbaren Mut“
der IBersaglieri feiert die Marke zu 30 C. mit einem Bilde des
sagenhaften Helden .Enrico Toti, der tödlich verwundet noch
seine' Krücke gegen den Feind schleudert. Der Artillerie und
ihrem großen „Beitrag zum Siege“, wie die Inschrift besagt,
ist die 75 C. gewidmet; ein schweres Gebirgsgeschütz wird
von drei Kanonieren in Stellung gebracht. Zu Ehren der Miliz
des neuen Italiens ist auf der Marke zu 1,25 Lire eine Gruppe
Jungfasdhisten, die ihre Gewehre schwingen, wiedergegeben.
„A noi!" Wohlan! lautet ihr Rui, Mit einer Gruppe angreifen
der Kavallerie würdigt die nächste Marke zu 1,75 Lire die Be
deutung der Reiterei; sie führt „den Stoß, der alles mit fort
reißt", wie der Text e® ausdrückt. Der folgende Wert (2.55 L.)
kennzeichnet die „heroische Mitarbeit“ der Nachrichtentruppe;
angesichts der Front repariert ein Telephonist die beschädigte
Fernsprechleitung. Auf der letzten Wertstufe der gewöhnlichen
Freimarkenreihe (2.75 L.) sieht man einen Militärarzt, wie er
einem tödlich Getroffenen beisteht und so „die erhabene
Pflicht" erfüllt, wie es die Textworte erläutern. Von den sie
ben Luftpost marken erinnern die beiden ersten zu 25
und 80 C, an die ,,Pioniere der Luft“ und zeigen eines der
frühesten Militär-Luftschiffe mit einem explodierenden Schrap
nell darüber. Die Marken zu 50 und 75 C. illustrieren den
Ruhm der italienischen Marine; im Vordergrund ein mit einem
Geschütz bewaffnetes Motorboot, hinten ein Kriegsschiff und
ein herannahendes Flugzeug. „Löwenherzen auf wachsamem
Vorposten“, heißt dazu die schwungvolle Inschrift. „Die Ge
treuen von Uefbersee". also die Kolonialtruppen, werden auf
dem 1-Lira-Weet durch schwarze Fußsoldaten und Kamelreiter
hervorgehoben, die „Adler Italiens“, wie man die Angehörigen
der Luftwaffe nennt, durch die Wiedergabe eines Doppel
deckers auf der 2-Lire-Marke, die gleichzeitig an den Helden
tod des hervorragenden Francesco Baracca erinnern soll. Der
letzte Wert- der Luftpostmarkenreihe, derjenige zu 5 Lire,, ist
eine Art Trauermarke und trägt, in schwarzer Farbe gedruck 1 ,
eine schöne Ansicht; das römische Grabmal des unbekannten
Soldaten.
Den Abschluß der Serie bilden zwei Luftpost-Eilmarken zu
3.25 und 6.50 Lire, beide mit dem gleichen IBild geschmückt,
mit einer altrömischen Triumphstraße, im Hintergrund ein
Siegestor, darunter die Inschrift; „Der Weg des Ruhms“, Alle
20 neuen Marken, die wieder im tadellosen künstlerischen
Tiefdruck der seinerzeit gelieferten deutschen Druckmaschinen
hergestellt sind, tragen einheitlich unten — zwischen Staats
wappen und Medaillenbild — dem erklärenden Hinweis;
„1. Jahrhundertfeier der Medaille für militärische Tapferkeit“,
In ihrer ganzen Zusammenstellung und der Art der textlichen
Erläuterung stellt diese neue Ausgabe ein Loblied auf den Mi
litarismus dar, das sich im Zeitalter der „Abrüstung“ seltsam
genug ausnimmt.
Chronik.
BIBLIOPHILIE
(Bücher aus der Alb e rtina.) Vom 15. bis 17. November
veranstaltet die Bücherabteilung des Dorotheums in Wien
eine Auktion, bei der Bücher in prunkvollen Einbänden aus
den Bibliotheken de« Herzogs Albert von Sachsen-
T e s c h e n und Erzherzogs Carl (Alfbertima) unter den Ham
mer kommen,
(Ein interessanter Fund.) Die Bayerische Staats
bibliothek in München hat ein Büchlein erworben, zu
dessen Einband ein Fragment des berühmten Türkenkalenders
aus dem Jahre 1455 verwendet worden war. Es handelt sich
um das auf die Eroberung Konstantinopels verfaßte Reim
gedicht und ist nicht nur einer der frühesten Drucke Guten
bergs, sondern das älteste gedruckte deutsche Li
teraturdenkmal überhaupt. Die Bayrische Staatsbiblio
thek besaß bisher den einzigen bekannten .Abzug des für die
Gutenberg-Forschung hochwichtigen Druckes,
(Die Bibliothek Ulrich Wilamowitz-Möllendori.) Die ein
zigartige Bibliothek des verstorbenen Philologen Prof. Ulrich
von W i 1 a m o w i t z-iM ö 11 e n-d o r f kommt zum Verkauf.
Die Bibliothek besteht aus ca. 6000 Einzelwerken, Serien und
Sammlungen in rund 12.000 Bänden. Hiezu kommen rund 13.000
Sonderabdrucke, Dissertationen, Programme und kleinere Mo-