MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 11 und 12)

0'!" 
wie in Elbassan, in 
Valona, Skutari usf. 
arbeiten, aber Ge- 
fäße von _ antiker 
Form. Viel römische 
und oströmische 
"Überlieferung findet 
Haberlandt auch in 
Jß- den Prunkgewän- 
dern. Sie stehen, wie 
überall, in bewußtem 
Gegensatz zur volks- 
tümlichen Überlie- 
ferung der Sticke- 
reien. Hier ist die 
Begrenzung auf die 
landschaftliche Um- 
schränktheit begreif- 
licherweise wirk- 
samer als selbst die 
'- nationale Zugehörig- 
keit des Trägers. 
Hat sich in Albanien 
noch der homerische 
Kapuzenmantel und 
die zugleich als Bett- 
decke und Tischtuch 
wie als Körperschutz 
dienende „Struka" 
aus Schafwolle er- 
halten, so macht 
sich doch anderseits 
gerade in Tracht und 
Stickerei der junge 
türkische Einfluß 
stark bemerkbar. Die 
Katholikinnen von 
Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe. Batik von Else Stübchen-Kirclmer Skutari u-agen die. 
selben weiten Hosen 
wie die Muhamedanerinnen, ja sie verhüllen wie sie auch ihr Gesicht mit dem weißen 
Schleier. Die Arbeiten aus groben Stoffen, deren Musterung schon Riegl als Vorläufer der 
orientalischen Teppichknüpfung erkannte, werden im Volksmund für ihre Teppichmuster 
fast ausschließlich mit türkischen Ausdrücken bezeichnet. Slawische Namen tragen nur 
die geometrischen Muster. Daß sich hier auf dem Balkan gerade die textilen Techniken 
am unberührtesten erhielten und mit ihnen auch die aus ihnen abgeleiteten Ziermuster, 
verleiht ihrer Untersuchung den hohen kunstwissenschaftlichen Wert. Während Natalie 
Bruck-Außenberg in ihrem ebenfalls bei A. Schroll erschienenen Tafelwerke sich auf die 
textile Volkskunst Dalmatiens beschränkt hat, bietet Haberlandt den Überblick über die 
Wirk- und Stickmuster Albaniens, Alt-Serbiens, Bosniens, Makedoniens. 
Das einst hochgehaltene Goldschmiedgewerbe ist selbst in Albanien, wo sich zu 
Elbassan vor einem Jahrhundert noch etwa hundert Familien davon ernährten, so sehr 
zurückgegangen, daß es heute dort kaum mehr zehn Edelmetallarbeiter gibt. Schon die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.