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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 10)

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Gerechtigkeit am Aschhof und starb 
1675. Seine Werkstattmarke zeigt eine 
hohe Kanne auf einer Schüssel. Arbeiten 
von seiner Hand sind uns noch viele 
erhalten, besonders die glatte Ware. Aus 
der Reihe der ornamentierten Gefäße 
wählen wir eine sechsseitige Flasche 
mit Schraubenverschluß (Abb. 17) und 
eine Kanne mit langem Schnabel 
(Abb. 18). Das Bandmotiv ist bei den 
Gravierungen vorherrschend und die- 
ses maßvolle Ornament zeichnet Sches- 
sers Gefäße vor jenen der gleichzeitigen 
Lehrl-Werkstatt in ganz bestimmter 
Weise aus. 
Vom Ausgang des XVII. Jahrhun- 
derts ab läßt sich die Meisterfolge auf 
den einzelnen Gerechtsamen nahe- 
zu lückenlos nachweisen. Vom 
Hause Nummer 47 am Aschhof 
(heute Goldgasse ig und Residenz- 
platz 5), welches bereits 1418 er- 
wähnt wird, ist noch die älteste 
Form von Übertragung des Nutz- Abb R b R v h _ 
eigentums auf zeitweilige Nutz- ' 15' egm 1233„äcßsslagshumpeim B! 
nießer bekannt. Es spielt in der Ge- 
schichte desSalzburger Zinngießerhandwerks insofern eine Rolle, als es später 
I-Iofzinngießerhaus wurde. Belehnungen fanden schon 1418 statt. Das für den 
Geschäftsbetrieb nicht ungünstig „halbs in der goldgassen und halbs am 
aschhof" gelegene Eckhaus wurde im XVI. Jahrhundert häufig von Gold- 
schmieden ins Auge gefaßt, die es bewohnten oder Geschäftsläden darin 
bezogen. Um die Mitte des XVII. Jahrhunderts ist Thomas Schesser dort 
nachweisbar und um 1700 kommt diese Gerechtsame an den bereits 1692 
erwähnten Hofzinngießer Josef Anton Greißing. Auf Greißing folgt 1740 
Anton Singer, ein Bayer, aus Osterhofen gebürtig, der die 
Zunftbücher neu anlegte und schon 1754 starb. Dann wird 
Josef Anton Lehner Hofzinngießer. Nach seinem am 
4. Jänner 1771 erfolgten Ableben leitet die Witwe die 
Werkstatt bis zum Jahre 1773, wo sie dann Johann 
Stefan Platzer, ein Karlsbader übernimmt. Das Haus hieß 
1775 „Zinngießerhaus", dann „die große Zinngießerwerk- 
Abb.16.Meister- statt zu ebener Erd", 1800 „I-Iofzinngießerhaus". Meister 
zeiche" d" Rümmd Platzer starb am g. August 1791. Im Jahre 1795 erscheint 
Khöstelbei-ger. Ab _ _ _ _ _ _ _ __ _ 
m74 in Hallein tätig der Zinngießer Philipp Aichinger I. als Eigentumer; ihm 

	        
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