Glasschrank von A. Popp
aus welcher die Abbildungen ent-
nommen sind, greift bis auf das
strengere Empire zurück und ent-
hält zahlreiche Typen, die jenen
Einrichtungsstücken verwandt sind,
welche im I-Iofmobiliendepot auf-
bewahrt werden." Insbesondere die
aus Innsbruck stammenden Möbel
des alten I-Iofbesitzes zeigen mit
den Entwürfen Popps viele Ähn-
lichkeiten. Seine Ideen sind durch
die ganze Biedermeierperiode in
stetem Wandel begriffen, nehmen
schließlich auch noch die äußerlich
barocken Einflüsse auf, die um die
Mitte des XIX. Jahrhunderts Gel-
tung erlangten. Gerade in solchen
ganz der Zeit entstammenden zeich-
nerischen Niederschriften linden
sich auch die Übergänge der Epo-
chen ineinander erhalten und ist
das Nebeneinander gleichzeitiger
verschiedener Strömungen wie das Ägyptisieren des Empire, das Gotisieren
der ersten Biedermeierzeit
ausgedrückt."
Es bestehen nicht un-
wesentliche örtliche Form-
unterschiede mit Tendenzen
zur schwereren monumen-
taleren oder zur leichteren
zierlichen Durchbildung. So
zeigen die bisher erwähnten
österreichischen Arbeiten
eine gflßßere Schlankheit
und Gefälligkeit wie die
Weimarer und Potsdamer
' Veröffentlicht in den jahrgän-
gen IX und X dieser Zeitschrift.
"" In einer sehr interessanten
Sammlung von Entwürfen „Neueste Meu-
bles aus Wien" x836 (Österreichisches
Museum), gezeichnet von A. Einholzer,
liegt noch der ganze Reiz der schlanken
Empireformen und doch treten daneben _
schon Einwirkungen von Renaissance-
studien auf, die erst viel später zum
Durchbruch gelangen sollten.
Glasschrank von A. Einholzer, Wien x836
(Österreichisches Museum)