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Vater Labenwolff, Meister Pankraz,
zugeschrieben werden, oder die
kleine Silberligur einer Bäuerin bei
Professor Pringsheim, München,
und die Bronzestatuette eines Blin-
den im Berliner Museum." Sodann
gehört hieher das Gänsemännchen,
wiederum von P. Labenwolff, des-
sen Holzmodell das Germanische
Museum bewahrt, und der Dudel-
sackspieler, der gleichfalls noch im
Holzmodell in demselben Museum
erhalten ist. Von Nürnberger Pro-
venienz sindwohl auch zweiBronze-
statuetten des Germanischen Mu-
seums, die gleichfalls zu diesem
Darstellungskreis und in dieselbe
Epoche gehören, derbe, gut ge-
Abb. 4. Nürnberger arbeitete Typen, so ein breitbeinig
Bronzestatuette (Ger- .. .. - Abb. 5. Nürnberger Bronze-
manisches National- stehender Jagen der ursprünglich stamette (Gerrnanisches
museum, Nürnberg) Saufeder in beiden Händen ge- Nationalmuseum, Nürnberg)
halten hat (Abb. 4, Höhe 1o'8 Zenti-
meter), zwei Fechtertiguren (Abb. 5 und 6, x97 und 1g'2 Zentimeter) und
endlich ein stämmiger, stehender Bauer, der mit der Linken eine Kanne faßt,
während er unter dem linken Arm ein Brot trägt; die erhobene Rechte hält
offenbar eine Frucht (Abb. 7, Höhe z8'4 Zenti-
meter). Besonders die letztere Figur zeigt in der
Modellierung und dem ganzen Habitus, in der
eindringlichen Durchbildung des derben, breiten,
großen Gesichtes soviel Ähnlichkeit mit der Bondy-
schen Bronze, daß wir sie gleichfalls der Laben-
wolffschen Werkstätte zuschreiben dürfen, und
auch die drei anderen Gestalten scheinen mir am
besten und wahrscheinlichsten auf dieselbe zu
lokalisieren zu sein.
Wie bereits zu Beginn bemerkt wurde, muß
für den Guß aus technischen Gründen ein Holz-
modell vorgelegen haben. Die Notiz über die
Casseler Bronzegüsse, die erhaltenen I-Iolzmodelle
im Germanischen und im Berliner Museum" aus
dieser Zeit beweisen diese Annahme übrigens
1' Alle drei abgebildet von mir in „Kunst und Kunsthandwerk", Abb- 5- Nülnbßge? Bffmlßimußliß
191m Seit, 9, bis 9} (Germanisches Nztionalmuseum,
"' Vöge, „Die deutschen Bildwerke etc.",Nr. x92 (Dudelsackpfeifer): Nürnberg)