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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 7, 8, 9 und 10)

Brunner Spielzeug. Auch die Klöppelspitzen stammen von ihr. Der Holz- 
plastik Professor Franz Barwigs sei hier gleichfalls gedacht. Reich bedacht 
ist die Ausstellung mit keramischen Werken. Vor allem der Ofen im Raum XII. 
In traditionstreuem Schmuck predigt sein kürbisförmig gebauchter Strahlungs- 
körper, zwischen Heiz- und Luftkammer, vom behaglichen Wohnen. Von 
Professor Robert Obsieger ist die überlebensgroße Halbfigur aus der Wiener- 
berger Tonwarenfabrikfk Voll mannigfaltiger Einfälle die Keramik von 
Valli Wieselthier. Ein Mokkaservice mit dem pretentiösen Gegensatz der 
schlank an sich gezogenen Form zum bäuerlichen Dekor. Schalen, Dosen, 
Figuren. Immer ist die plastische Form bedingt aus dem Material, reizbereichert 
durch die Varietabilität der Glasuren. Diese werksqualitativen Bedingungen 
erfüllen alle vorhandenen Objekte. Augenfällig die Garnitur mit den drei 
Krüglein und einer Schale von Herta Bucher und deren gut aufgebautem drei- 
schaligem Aufsatz. Ema Kopiivas Figuren tragen reine, tieftonige Glasuren. 
Dina Kuhn zeigt außer Keramik Glas und Schmuck, Reni Schaschl Garten- 
figur, Köpfe und originelle Salzfässer. Felice Rix formte die ennuyante 
Familienszene mit der schlagenden 
Wirkung des Milieukarikaturisten. 
Hedwig Schmidl zwei sehr ausdrucks- v5 
volle Mädchenköpfe. Grete Neuwalder im. VW J . 
eine herb den gestaltenden Händen ' ß i V 
entwachsene Terrakotta. Trude Wein- 
berger und Architekt Nechanski zier- 
liche Porzellaniigürchen in moderner 
Stilisierung. Otto F enzel und Architekt 
Leopold Blonder Specksteinschnitte. 
Dieser auch mit lebhaft dynamisierter, 
kleiner Wachskomposition. 
Wenn die Glaserzeugung mit 
großen Schwierigkeiten kämpft, weiß 
sich doch der Werkkünstler den An- 
spmch an die Qualität seines Materials 
zu wahren. Das bezeugen die präch- 
tigen, topasgelben Fußglasschalen in 
dem edelstes Material voraussetzen- 
den Schälerschliff von Professor ]osef 
Hoffmann, dann die geritzten, ge- 
ätzten, gravierten, bemalten Gläser, 
4' Die Wienerberger Ziegelfabriks- und Bau- 
gesellschaft errichtet in ihrer großen Tonwarenfabrik 
auf dem Wienerberg eine Werkstätte für Kunstkeramik 
mit anschließender Schule, in welcher hochqualifizierte 
Arbeitslcäfte für das Kunstgewerbe und Kunsthandwerk 
herangebildet werden sollen. Für die Durchführung und 
Leitung dieses Projektes ist Professor Robert Obsieger Kunstschau 1920. Sektglas von Felice Rix, ausgeführt 
gewonnen worden. von der Wiener Werkstätte
	        
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