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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 7, 8, 9 und 10)

 
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dem Totenkopf zum Beispiel, 
gleichfalls eine Allegorie der 
menschlichen Vergänglichkeit, 
kommt auf einigen gleichzeiti- 
gen Miszellaneenmedaillen vor, 
die wohl auch von Joachims- 
thaler Provenienz sein dürften. 
Besonders Ludwig Neufarer hat 
Abhsa. dieses Motiv einige Male ge- Abb 3b 
Concz Welcz, Medaille Wählt, Wohl angeregt durch Concz Welcz, Medaille 
eine Bleiplakette Peter Flötners, 
dann finden wir es auf einer der seltenen, schönen bunten schlesischen 
Hafnerschüsseln im Hamburger Kunstgewerbemuseum und auf zahlreichen 
Grabsteinen. Eine gegossene Silbermedaille des Münchner Kabinetts (Lanna 
III, 143-4) zeigt auf der einen Seite dieses schlafende Kind, während auf 
der anderen Seite die Rückseite der Welczschen Medaille mit dem stehenden 
Knaben vor der Himmelskugel genau kopiert wird. Auch die Umschriften 
stimmen bei diesen Medaillen mit denen der Welczschen Prägung überein, 
nur sind sie diesmal in lateinischer Sprache gehalten. 
Die dritte und letzte Arbeit des Meisters Concz Welcz, die ich vorführen 
kann, ist das prächtige Joachimsthaler Stadtsiegel vom Jahre 1546, von 
dem sich ein Wachsabdruck im Prager Kunstgewerbemuseum erhalten hat, 
wohin er aus der Sammlung Lanna gelangt ist (Abb. 4, nach Photographie 
von Stenc, Prag). 
Der Abdruck ist in der „Kunsttopographie des politischen Bezirkes 
St. Joachimsthal" von Richard Schmidt (Prag 1913, Seite 105) und in dem 
Büchlein von Karl Knopf („Die Wunderstadt St. Joachimsthal", I, Seite 8) 
abgebildet. Auf Grund dieser Reproduktionen war ich vom ersten Augenblick 
an der Überzeugung, daß dieses meister- 
haft geschnittene Siegel nur der Joachims- 
thaler Meister C. W. geschaffen haben 
könne. Ein Vergleich desselben mit den 
Medaillen ergab eine vollkommene Über- 
einstimmung des Stils und seiner Eigen- 
türnlichkeiten. Bei einer Besichtigung des 
Abdruckes in Prag entdeckte ich nun zu 
meiner Freude das Monogramm des Concz 
Welcz auf demselben, und zwar unterhalb 
des Stadtwappens, wo es auch auf unserer 
Abbildung 4 deutlich erkennbar ist."' 
Nachträglich fand ich dann noch in dem 
' Weder Richard Schmidt noch K. Knopf noch julius 
Leisching (Katalog der Sammlung Lanna, I, Seite 128, 
Nr. 214g) haben das Monogramm bemerkt oder erläutert. Abb. 4. Concz Welcz, joachimsthaler Stadtsiegel 
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