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Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / Heft 7, 8, 9 und 10)

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unmittelbar beschafft werden kann. Es werden etwa 40 eingerichtete Räume mit allem 
Zubehör und auch Möbel und Geräte in Gruppen vorgeführt. Zur Ausstellung zugelassen 
werden nur die genau nach genehmigtem Entwurf oder Modell geschaffenen Objekte, 
deren Erzeuger sich verpflichten, nach Maßgabe der Verhältnisse Bestellungen entgegen- 
zunehmen. 
MODEAUSSTELLÜNG. Sonntag den 1. August wurde im Österreichischen 
Museum anläßlich der Wiener Modewoche eine Ausstellung zur Geschichte der 
Mode von x7 50 bis 1850 eröffnet, Kostümbilder, Kostüme, Porzellanfzguren usw. enthaltend, 
sämtlich aus dem Besitze des Österreichischen Museums. 
KÜNSTSCHAÜ 1920. Am 2.Juni fand in der Ausstellungshalle des Österreichischen 
Museums durch den in Vertretung des Herrn Staatssekretärs erschienenen Herrn 
Sektionschef Haas die Eröffnung der großen Ausstellung „Kunstschau 1920" statt. Wir 
berichten über diese Ausstellung, deren Schluß am 26. September erfolgte, an anderer Stelle 
des vorliegenden Heftes. 
BESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen, Ausstellungen und Führungen 
des Museums wurden in den Monaten Juni, Juli, August und September von 42.392, 
die Bibliothek von 6333 Personen besucht. 
Staatssekretär Heinl besichtigte am 4. August die Ausstellung von Modebildern und 
historischen Kostümen, sodann auch die Kunstschau und schließlich die Ausstellung von 
orientalischen Teppichen aus ehemals kaiserlichem Besitz. 
UNSTGEWERBESCHULE. PERSONALNACHRICHTEN. Der Präsident 
der Nationalversammlung hat am 30. April d. J. dem Professor an der Kunstgewerbe- 
schule des Österreichischen Museums Josef Breitner anläßlich der Versetzung in den 
dauernden Ruhestand den Titel eines Regierungsrates und am 14. August d.J. dem Professor 
an der Kunstgewerbeschule Dr. Ernmerich Selch den Titel eines Regierungsrates, beiden 
mit Nachsicht der Taxe, verliehen. 
Der Staatssekretär für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten hat den Lehrer 
in vertragsmäßiger Eigenschaft an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums 
Professor Karl Witzmann zum wirklichen Lehrer an dieser Anstalt ernannt. 
ÜSSTELLÜNG VÜN SCHÜLERARBEITEN. In den Räumen der Kunst- 
gewerbeschule, 1., Stubenring 3 und 1., Fichtegasse 4, sind im Monat Juni Studien- 
arbeiten einzelner Schulabteilungen zur allgemeinen Schau gestellt gewesen. 
Professor Anton I-Ianak bezeichnet die Arbeiten seiner Fachklasse für Bildhauerei als 
Gestaltungs- und Arbeitsversuche derjugend während der Kriegsjahre. Er nennt das Material 
den stärksten und erhabensten Erzieher und verlangt von den Schülern begeisterte Hingabe 
an dasselbe. Er weist darauf hin, daß die ausgestellten Arbeiten dieser Kriegsjahre alle Heiter- 
keit der Jugend vermissen lassen, daß sie das ängstliche Suchen und Irren einer ziellosen 
Menschheit seien. Selbstverständlich sei daher die religiöse und traumhafte Note dieser 
Versuche als Resultante der Zeit, des Materials und des Gefühls. 
Professor Witzmann, Leiter des ersten Jahres der Allgemeinen Abteilung, läßt die 
Schüler am Bau und der Einrichtung der Kleinhäuser, vom Einzelhaus zum gekoppelten 
und zum Reihenhaus und Stockwerkbau fortschreitend, die Erfordernisse des Wohnens 
und Hausens studieren und lehrt sie, wie die Gewerbe in schlichter und vernünftiger Weise 
den Hausrat formen können. 
Professor Adolf Böhm, Leiter des dritten Jahres der Allgemeinen Abteilung, hat das 
Studium der menschlichen Gestalt zur Aufgabe. Um die frische Anschauung zu fördern, 
sieht er von den den Schülern vertrauten Zeichentechniken ab und läßt sie den großen
	        
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