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Volltext: Monatszeitschrift XXIV (1921 / Heft 1, 2, 3 und 4)

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erfassende Fragen dürften für viele diesmal vor mancherlei Einzelfragen 
zurücktreten. 
Ein illustrierter von Dr. Ludwig Baldaß wieder mit großer Sachkenntnis 
und Sorgfalt gearbeiteter Katalog bringt alles Wissenswerte. Zur allgemeinen 
Orientierung über die Ausstellung mögen folgende knappen Bemerkungen 
genügen, während zur Behandlung einzelner Spezialfragen sich wohl noch 
Gelegenheit finden wird. 
Zum erstenmal erscheint diesmal eine Folge vonWandteppichen in ihrer 
Vollzähligkeit dargeboten. Die sechs französischen Trionfi nach Petrarcas 
Dichtung bilden den verstärkten Auftakt der Ausstellung. Leider gestatteten 
 
II. Gohelins-Ausstellung im Belvedere zu Wien. 
Moses vor dem brennenden Dornbusch. Lothringen, XVI. Jahrhundert 
es die Ausmaße der Wandiiächen nicht, die Einzelstücke genau nach ihrer 
gedanklichen Reihenfolge zu bringen, beginnend mit dem Triumph der Liebe 
und endigend mit dem besonders großartig komponierten Triumph der Ewig- 
keit über die Zeit als der Peripetie des Ganzen. Aber auch so offenbaren 
sie die ungeheuere Ausdruckskraft der Gobelinwirkerei, welche gerade in der 
zyklischen Ausgestaltung dieser Kunst gelegen ist, und lassen erkennen, wie 
die Teile in ihrem entsprechenden Zusammenhang an dekorativer Bildkraft 
gewinnen. Die machtvolle Erscheinung der Freskenzyklen wurde durch die 
Bildwirkerei auf Länder übertragen, welche der Freskomalerei entbehrten, 
ja sie wurde dort sogar häufig genug durch die Wirkkunst überboten. 
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