Die bekannte, viel bewunderte Brüsseler Vertumnus- und Pomona-
Serie, die auf einen französischen Zeichner zurückgeht, erscheint in aus-
gewechselten Stücken, welche den Zauber der vorigjährigen in unverrnin-
derter Kraft wieder aufleben lassen. Eine ebenso vertraute Sprache äußern,
gleich ihren Vorgängern der Pomona-Folge benachbart dargeboten, die
neuen Fontainebleauer Bildteppiche. Sie begrüßen uns wie gute alte Be-
kannte, deren Wesen in uns lebendig geblieben. Rossis dekorative Kunst,
von Fresko und Stuck in die Technik der Gobelinwirkerei übertragen, gibt
in diesen Stücken
die Höchst kraft ihrer
Wirkung.
Eine Art für
sich bilden die Gro-
teskenteppiche der
Renaissance. Das
Hauptstück, der
Thronhimmel, lenkt
neuerdings alle Auf-
merksamkeit auf sich
und in Monatsdar-
stellungen zu Seiten
desBaldachins findet
die angeregte Phan-
tasie des Beschauers
weitere Belege für
den Geschmack und
die Gestaltungsfülle,
die diesen nicht er-
zählenden, sondern
vorwiegend dekora-
innewohnt. In einer
ll. Gobelins-Ausstellung im Belvedere zu Wien. Der Monat September. Verdi-Iren
Brüssel. XVL Jahrhundert
und einigen Gro-
teskenteppichen des XVIII. Jahrhunderts zeigen sich auf der Ausstellung
weitere Beispiele für das Genre der ornamentalen Wandteppiche.
Von besonderem Interesse ist heuer eine Folge von Monatsbildem, die
im XVII. Jahrhundert nach älteren Kartonen in Brügge gewirkt wurden,
Acht dieser Wandbehänge sind zur Ausstellung gelangt. Sie repräsentieren
eine keineswegs häulige, im Vorjahr unvertreten gewesene Gobelingattung,
welche in Hgurenreichen, lebendigen Szenen das Treiben der vornehmen
und ländlichen Welt in den Kostümen der Zeit zur Darstellung bringt. Da
belustigt sich eine Gesellschaft auf dem Eise, hier wird ein gravitätischer
Fackeltanz aufgeführt, dort erfreut sich ein Paar eines traulichen Mahles
tiven Kunstwerken .