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Chinesen mit Schirm bei einem Opferaltar, die Kartuschen mit Laub- und
Bandelwerk in Lüster, Gold, Purpur und Blaugrün, auf den freien Flächen
und dem Ausguß bunte „indianische" Blütenstauden und Blüten, der Gefäß-
rand mit Goldspitzenmuster, auf dem (beschädigten) Deckel Chinesenfiguren
und Stauden. Der Firma J. Glückselig dankt das Museum die Schenkung von
zwei Meißener Tassen, XVIII. Jahrhundert, die eine becherförmig, außen
braun, innen mit Randmuster in Rot und chinesischen Blütenzweigen, dazu
eine chinesische Unterschale von 1700, die
andere henkellos mit Unterschale, gerieft, mit
ostasiatisch-ornamentaler Bemalung in Unter-
glasurblau, Eisenrot, Violett und Gold, beide
mit Schwertermarke, die letztere mit Blau-
malersignatur M D. Eine höchst glückliche
Erwerbung von 1917 ist eine zylindrische,
innen vergoldete Porzellantasse von 18xg,
wahrscheinlich Berlin: ausladender Lippen-
rand, überhöhter vergoldeter Henkel, an
dessen unterem Ansatz ein plastischer ver-
goldeter Maskaron; am Körper umlaufend eine
allegorische Darstellung: Karl August und
Luise von Sachsen-Weimar, daneben Muse,
eine Tafel haltend mit Aufschrift: „3. Okto-
ber 1775 - I5. Oc. 1806 - zg. M. 1815 -
30. Ja. 181g", an der Unterseite Löwe gegen
goldene Sonne blickend. In jüngster Zeit
erhielt die Sammlung (durch ein Geschenk der
Treuga) eine henkellose Bayreuther Tasse mit
Unterschale, bezeichnet: B. P. F. (Pfeifer und
Fränkel), bemalt in Blau und Manganviolett
mit Bauernfigur, Segelschiff und Bäumen.
1918 wurde die prachtvolle Deckelterrine,
XVIII. Jahrhundert, bezeichnet: „Nove" er-
worben, bunt bemalt und mit Goldornamenten, mit zwei vergoldeten Blüten-
henkeln; auf der Leibung Reiterszenen, auf dem Deckel Ansichten, der
Deckelknauf in Nelkenforrn. Und im vorigen Jahre schenkte abermals die
Firma Glückselig dem Institute ein weiteres Stück aus Nove, XVIII. Jahr-
hundert, das alle Beachtung verdient, eine kleine, geschweifte, henkellose
Schale mit Golddekor, zwischen zwei ornamentalen Streifen hebräische
Namensinschrift und Ranken. Die Gruppe Delft gewann zwei Objekte,
eine Schüssel mit Blaumalerei, XVIII. Jahrhundert (aus dem Vermächtnis
Ameseder 191g) und einen eiförmigen Flakon mit hohem Halse, Stöpsel und
I-Ialsring, in feiner Blaumalerei mit chinesischen Ornamenten, am I-Ialse
Blütenzweige; die Marke zeigt das Zeichen A. de Kejzers (Geschenk der
Frau Alice Trenkwald). Sehr interessant ist auch eine aus der Manufaktur
Deckclgefäß, Wiener Porzellan, um x75o