Zeiten kannten ihn in
diesem Sinne nicht.
Das Mittelalter hat
sich's in antiken
Tempeln allenthal-
ben recht wohnlich
gemacht man
denke nur an unser
Spalato- und die Re-
naissance schmück-
te die gothischen
Kirchen drei Jahr-
hunderte lang mit
allem Reichthum
ihrer Erfindung. Die
Meister jener Zeiten
konnten allerdings
nicht anders gestalten
als in ihrem eigenen
Stile, im Stile ihrer
Zeit. Aber gewiss
hatte es nichts Ver-
letzendes für sie,
Kunstwerke ver-
schiedener Zeiten
und Richtungen ne-
beneinander zu se-
hen, sofern nur eine
künstlerische Hand
die Anordnung traf.
Da kam dieses
merkwürdige neun-
zehnte Jahrhundert
mit seiner Recapitu-
QRABNNAL ..
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Joseph M. Olbrich, Grabmal auf dem Döblinger Friedhof:
laüon aller früheren Richtungen in Litteratur, bildender Kunst und
Mode. Erst erschienen die Classiker, dann die Romantiker, dann die
neuen Renaissancekünstler. Alle Stile wurden der Reihe nach studirt,
copirt, wiederbelebt und nachempfunden; und in dem Masse, als man
bei den alten Meistern in die Schule ging, wuchs das Verständnis
und die Wertschätzung ihrer Werke. Monumente der Baukunst, die
Jahrhunderte lang nicht beachtet, ja verachtet gewesen waren, wurden
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