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Metadaten: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 10)

NEUE PUBLIKATIONEN ÜBER DAS ENGLI- 
SCHE HAUS Saß VON HARTWIG FISCHELMP 
AS englische Heim von heute ist keine Schöpfung der 
jüngsten Zeit, wie man die Bestrebungen be- 
zeichnen müsste, die nun bei uns auf das 
moderne Familienhaus abzielen. 
Eine nur kurze Zeit unterbrochene bau- 
liche Tradition bestand im Inselreiche, welche 
schon vor einem halben Jahrhundert wieder 
aufgenommen und durch Anpassung an geän- 
derte konstruktive und praktische Forderungen 
neu belebt wurde. Die letzten Umwälzungen 
der Kunstanschauungen am Kontinent sind von 
den älteren englischen beeinflusst und wenn auch die neuesten Forderungen 
in dem englischen Wohnhaus Platz gefunden haben, so hat man nicht 
überall neu aufbauen müssen. 
Darum besitzt England einen so reichen Vorrat an anregenden Vor- 
bildern. Darum können seit Jahren in Schrift und Bild Veröffentlichungen 
veranstaltet werden, die diesen grossen Vorrat nicht erschöpfen. Die älteren 
Publikationen der Fachzeitschriften sind weniger in weite Kreise gedrungen, 
ebensowenig naturgemäss die umfangreichen Spezialwerke über einzelne 
Baukünstler oder Sondergebiete. 
Dafür hat der „Studio" und sein Gefolge auf dem Gebiete der Populari- 
sierung englischer Wohnbaukunst um so wichtigere Dienste geleistet. Er 
hat ja auch in seiner Spezialnummer vom Sommer 1901 dem Hausbau und 
seiner dekorativen Ausgestaltung besondere Aufmerksamkeit gewidmet und 
damit eine Vorarbeit geliefert, an die sich nun eine Sammelarbeit von Shaw- 
Sparrow als Fortsetzung und Ergänzung anschliesst." Sie ist von einem 
anderen Gesichtspunkt aus angefasst, wenn auch Ausstattung und Dar- 
stellungsweise den Studio-Typus beibehalten. Statt der Gruppierung nach 
Künstlern tritt nun eine solche nach den einzelnen Materien der Gestaltung 
auf. Den Beginn macht der Grundriss und die Aussenarchitektur, dann folgen 
wichtige Raumaufgaben und Dekorationsgrundsätze, zum Schlusse sind 
Einzeldarstellungen von Möbeln und anderem Hausrat aus Privatbesitz, 
(vorwiegend einer Privatsammlung angehörig) angeschlossen. 
Was aber das Gebotene besonders lehrreich macht, ist die Reihe von 
Essays, in welchen schaffende Künstler zum Worte kommen - solche die 
an der Wiederbelebung einst hervorragenden Anteil hatten, wie Norman 
Shaw (The I-Iome and its Dwelling-Rooms) und solche, welche die jüngsten 
Anschauungen vertreten, wie Frank Brangwyn (TheHome and itsBedrooms). 
Es sind willkommene Führer in dem weiten Gebiete des I-Iausbaues, 
die uns mit ihren Erfahrungen und Wünschen geleiten. 
"f „The British Home of to-day." A Bock of Modern Domeslic Architecxure ä xhe Applied Ans, heraus- 
gegeben von W. Shaw-Sparrow. London, Hodder ä Stoughton, 1904. 
 
m.
	        
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