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sie sowohl im Entwurf als in der Ausführung ihrer Arbeiten in Beziehung auf Zweck-
mlasigkeit, Geschmack und correcten Styl in richtige Bahnen zu leiten, lässt sich aller-
dings diese Thiitigkeit, als mit den Bestrebungen des Gewerbevereines parallel gehend, such
auf den letzteren übertragen; durch den Umstand jedoch, dass der Kunstindustrieverein
sich gleichzeitig zur Hauptaufgabe gemacht hat, den Geschmack im Publicum auszubilden
und dessen Interesse fiir die Erzeugnisse der Kunstindustrie zu wecken und zu steigern,
damit die Zahl der Käufer und Besteller zunehme und hauptsächlich dadurch, dass
der Verein so zu sagen sich spcciell mit dem Kunstfactor beschäftigt, ist es ihm ge-
lungen, die Theilnahme und Mitwirkung in einem Theile des Publicums zu erlangen, der
vielleicht, ja sogar wahrscheinlich, wenn die Thiiügkeit des Vereines sich auf die Ge-
werbe im Allgemeinen bezieht, seine Theilnahme versagen diirße.
Der Kunstverein, der seine Existenz einzig und allein den Freunden der bil-
denden Kunst dankt, könnte seinem Wesen nach nur mit dem Kunstindustrie-
vereine vereinigt gedacht werden, welcher souach in einen Verein flir Kuns t und Kun st-
industrie umgeschaden werden müsste, was wir auch fiir ausüihrbar halten. Bei einem
Anschluss jedoch an den Gewerbevereiu wiirde der Kunstverein inBeziehung auf seine
bisherige Tendenz und Thätigkeit zu existiren aufhören und nur mehr durch eine sich
jährlich wiederholende Lotterie und allenfalls durch zeitweise Ausstellungen vertreten sein.
Wir halten demnach gegenwärtig eine Verschmelzung der drei Vereine noch nicht für
zeigt, daher auch nicht anznrathen. Man lasse namentlich die beiden jüngeren Vereine
erst festen Fnss fassen, erwarte geduldig die Resultate ihrer Thiitigkeit und Entwickelung
und es wird hoffentlich in nicht zu ferner Zeit möglich werden, dieselbe Frage mit Aus-
sicht auf günstigeren Erfolg zu erörtern.
Der Kunstindustrieverein wird eine künßige Verschmelzung mit dem Gewerbevereine
am besten und sichersten dadurch anbahnen, wenn er schon jetzt in möglichst nahe
Beziehung zu demselben tritt, und ihm namentlich Alles, was sich in den Sammlungen
des Vereins als Lehrmittel oder sonst zur Beniitzung Geeignetes vorlindet, zur Verüignng
stellt, mit einem Worte, wenn er sich thatsächlich schon jetzt möglichst an den Ge-
werbeverein anschliesst. Dass die gegenseitige Unterstützung dadurch erleichtert wiirde,
wenn sich die Localititen der beiden Vereine in einem und demselben Hause, wo möglich
sopr aneinander grenzeud befänden, versteht sich von selbst").
(Besuch der Anstalt.) Am 21. Mai d. J. feierte das österr. Museum den zweiten
Jahrestag seiner Erödnung. In dem 1. Jahre (v. 21. Mai 1864 bis M. Mai 1865) hat die
Zahl der Besucher 97.846, im 2. Jahre (vom 21. Mai 1865 bis H). Mai 1866) 121.842 Per-
sonen betragen. Im Monate Mai war das Museum von 7584 Personen besucht.
(Neu ausgestellte Gegenstände.) Seit dem Erscheinen der Mai-Nummer der
"Mittheilungen" sind im österr. Museum folgende Objecte neu zur Ausstellung gelangt:
Am 18. Mai: Aus der reichen und gewählten Kunstsammlung des Herrn Grafen
Rudolf Hoyos eine grosse Collection von alten Silbergeiiissen, Metsllschüsselu orientalischer
und occidentaler Abkunft, Leuchtern, eingelegten Kästchen von Elfenbein und Holz etc.
Die Mehrzahl dieser Gegenstände gehört dem 16. und 1T. Jahrhundert an. Ferner Copien
dorentinischer Gewölbbemalungen von Ferdinand Lauf berger; Compositionen tiir Flach-
oraamente (Möbelstotfe, Tapeten etc.) aus dem Atelier von Fisch bach; Blumen-Aquarelle
von Julius Manuela und ein der ungarischen Akademie gehöriges Slrizzenbnch des Bar-
tholomlus Spranger (geb. zu Antwerpen 1546, gest. zu Prag 1615).
Am 25. Mai: Alt-Sävres- und Alt-Wiener Porcellan, Eigenthum des Herrn Grafen
Lanckoronsky; zwei Holzcopien antiker Sculpturen von Messerschmidt, Eigenthum
des Herrn Dr. Löwe; ein Marmor-Belief in der Art des Fiammingo; eine indische
Miniatnre, Eigenthum des Herrn General-Secretiirs Beer; eine Suite von Photographien
nach Gegenständen, welche sich in der Schatzkammer der St. Antoniuskirche in Padua
befinden; die Büste Auber's in ParenzoVStein, gearbeitet vom Bildhauer Sommer, be-
stimmt fair das neue Opernhaus; eine Collection von Teppichen, theils Stuhlgewcbe, theils
Handarbeit (nach Smyrnaer-Art) aus der Fabrik von Philipp Hass k Söhne; endlich
ein Missale, Buchbinder-Arbeit von Michael M1 in arich in Essegg.
Am 27. Mai: Zwei Mosaiken aus der römischen Kaiserzeit, ausgegraben in Je-
rusalem in Casauuova (Octeberläöä), ausgestellt vom HrmConsul inJerusalem,Dr.Walcher
') Anmerkung. Wir haben u fiir Plichr gehalten, die veranstaltende huehrilli In welcher ein hoch-
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vuiiinauni iniiia Vifblllltlßlllll Zcflplißllfllllß im iiiiunnuii iiiie gültig!!! um iii ii-wmeii m.