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Herrn Karahacek; eine Seide von Waden und Gefiissen uns der Ambraser Sammlung;
Holzschnitzereien von Herrn J. Hofer aus Bozeu und ein Album aus Birnbaumholz vom
Bildhauer Alois Heinz.
Am 8. November: Mehrere Goldsohmiedearbeiteu und ein Elfenheinschnitzwsrk
aus der geistlichen Schatzkammer des u. h. Hofes; der Entwurf eines Monumentes fir die
in Schleswig-Holstein gefallenen österreichischen Krieger, im Auftrage des k. k. Staates
ministeriuxns modellirt vom Bildhauer Anton Sclymidgrubcr; ein Taufzeng, verfertigt
von den Schwestern des Ordens vom armen Kinds Jean in Döbling, Eigenthum der Frau
Gräfin Therese Hoyos; die Zeichnung eines in der Kirche zu Hallstadt befindlichen Al-
tars, nach der in dem Werke "Sammlung mittelalterlicher Kunstwerke aus Oesterreich"
befindlichen Abbildung in dreimaliger Vergrössernng copirt vom Bildhauer Jos. Helberg;
ein Kamin zus der Thonöfenfabrik von J. de Cente in Wr. Neustadt; Holz- und Elfenbein-
scbuitzercien von J. Hofer aus Bozeu und ein ostindischsr Shawl, Eigenthum der Frau
Nanette Zweig.
(Geschenke an das Museum.) Dom Museum sind. in der jüngsten Zeit folgende
Gegenstände als Geschenke umgekommen: Von Herrn Curutur Ritter v. Friedland eine
Suite von sltschwedischem Porcellan (Alt-Marieberg) und altschwedischem Glas und Glas-
malereien; von Herrn Porcellanfahrikanten Moriz Fischer in Herend ein Paar Pracht-
stücke seiner im Museum befindlichen Exposition, Imitationen von persischem und chine-
sischem Porcellan; von Herrn Gorrespondenten Fischbach eine Anzahl Ornamente zur
Zimmerdecoration aus der Fabrik von Fischbach 8c Möser; vom Herrn Cnrator A. Me-
lingo mehrere Alt-Wiener Porcellanschalen; von den HH. Frh. v. Brnck und Dr.Wetzel
in Gras eine Reihe von selbst angefertigten Photographien. Die Bibliothek wurde durch
eine Schenkung des Directors Karmarsch bereichert. Ferner hat der Historlenmaler Jo-
seph Sch önmann, dem das Museum bereits eine beachtenswerthe Aequisition seiner
plastischen Sammlungen verdankt, kürzlich der Bibliothek dieser Anstalt zwei interessante
Werke „Regola dci cinquc vrdini dlrchitettura di M. Jacomo Bamzzi da. Vigrwla" nebst
„Nuova et sdtima Aggiunta delle Parts JArchitctIura di Michcl Angela" etc. (Orig-Aus-
gebe, Rom) zum Geschenke gemacht.
(Besuch des Museums.) Das Museum war im Monate October von 7096 Per-
sonen besucht.
[Erweiterung der Besuchstunden des Museums.) Der Zeichen- und der
Vorlesungssaal im Museum werden ausser den gewöhnlichen Besuchstunden von Dienstag
den 13. November angefangen während der Wintermonate jeden Dienstag und Mitt-
woch auch noch von 6 bis '[,9 Uhr Abends zum unentgeltlichen Besuche für alle
jene Personen geödnet sein, welche die Bibliothek oder Ornamentstichsainmlung des Mu-
seums fiir fachliche Studien zu benützen wünschen.
(Programm dcr Vorlesungen.) Donnerstag den 15. d. findet aus Anlass des
Feiertages keine Vorlesung im Museum statt. Die Vorlesung des Custos J. Falke ,Uebcr
die Geschichte der k. k. Aerarial-Porcellan-Mßnufnctur in Wien" wird Donnerstag den
22. Nov. abgehalten. Donnerstag den 29. Nov. und Donnerstag den 6. Decbr. wird Herr
Prof. Dr. Ed. Suess seine Vorlesungen „Ueber Baugesteine" halten. Die Karten zu diesen
beiden Vorlesungen werden bereits gegenwärtig im Museum unentgeltlich ausgegeben.
Nach Beendigung der Vorlesungen des Herrn Prof. Dr. Suess nahmen jene des Herrn
Dr. Carl v. Liitzow "Die griechischen Götterideale" ihren Anfang.
(Für die Pariser Ausstellung.) Im Museum heünden sich gegenwärtig meh-
rere Objecte exponirt, welche bestimmt sind, auf die nicbstjährige internationale Ausstel-
lung nach Paris gesendet zu werden. Hieher gehört in erster Linie ein Sarkophag von
Beschorner l Comp., nach Zeichnung des Architekten Btorck. Der Sarg, im Style der
itulien. Renaissance gedacht, erhebt sich auf einem in schwarzem Marmor auszuführenden
sookclartigenUnterbau, auf vierFiisson ruhend in länglich reehteckigerForm mit abgeplattcten
Ecken, sich nach oben erweiternd. Die Mitte der Langseiten deckt eine Schildform in Email,
bestimmt die Inschrift aufzunehmen; zu beiden Seiten hiingenFeslnns aus Lorbeeren mit Bäu-
dern geziert, an den sbgeplsttsten Ecken befinden sich Löwenköpfe rnitRingen als Handhaben,
während die schmale Stirnseite ein Wappenschild in Email schmückt - eine reich pro-
iilirbe Gliederung mit einem Frucht- u.nd Blumengewinda schliesst die Wandilichen nach
oben ab. Von hier an erhebt sich in doppelt gekrümmter Fläche, mit Frnchtgehlngeu
verziert, der Deckel, über diesen wölbt sich in seiner ganzen Ausdehnung eine in Voluten
zulaufende Kreuzesform von einer Urne gekrönt, au welche sich die Wnppanschilde au-
schlieesen, über denen der Hut als Attribut der Gardinalswiirde, getragen von zwei Engels-
gestalten, sich erhebt. Auf den vier an den Ecken des Untarbanas diagonal auslau-
fenden Soekeln erheben sich au! Posimneuteu Engelsgestalten mit urnenarrigsn Lich-
trigeru. - Die Modelle für den Guss sind vom" Bildhauer J. Gesur angefertigt- DM
Ganze ist mit InbegriG des gut imitirtsn provisorischen Marmor-Unterhaus aus theilweise