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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 12)

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bereitungen zu der Pariser Weltausstellung 
bekanntlich lange und eifrig deliberirt, was den 
L „Clou" der Exposition abgeben sollte; man hatte 
2' sich darüber die hohlsten Köpfe zerbrochen, 
hatte die wahnwitzigsten Vorschläge gemacht, 
und schliesslich hatte man sich schweren 
Herzens dazu entschliessen müssen, auf einen 
eigentlichen Clou überhaupt zu verzichten. 
Merkwürdigerweise aber hat das Publicum, 
nachdem die Ausstellung einmal fertig war, mit überraschender Einmüthigkeit 
ihren wahren Clou sofort herausgefunden, - einen Clou, der um so 
wirkungsvoller war, als er nicht als solcher beabsichtigt war, und als seine 
Bedeutung nicht in dem plumpen EtTect irgendwelchen kindischen Super- 
latives, sondern in der Grandiosität seines künstlerischen Wertes liegt: 
ich meine die Abtheilung der 
französischen Juweliere. 
Wenn man auf der 
Esplanade des Invalides 
die mächtige Halle durch- 
schritt, die die Ausstellung 
des französischen Kunst- 
handwerkes enthielt, und an 
ihrem Ende den Raum be- 
trat, der die Vitrinen der Pa- 
riser Juweliere umschloss, 
stand man verblüfft: das- 
selbe Land, das in seiner 
Wohnungsausstattung in 
einem derartig überwiegen- 
den Masse den langerprob- 
ten Geschmackstraditionen 
seiner glänzenden künstleri- 
schen Vergangenheit treu 
geblieben ist, dass die mo- 
derne Geschmacksrichtung 
der germanischen Länder 
sich nur in vereinzelten, 
schüchternen Versuchen hier Mohn schmuck m, K Lüicum pms 
 
 
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