L
sbtnxlm
..e...,.. IICHIL ..e.„,e.. .,...,..„e e..- Wehe,
Feder und Tusche auf Eimern. 32x25 cm
Rudolf Heinz Keppel, Erfüllung der Vasen.
Monolypie auf Jupunpnpier, 43x28 cm
ägdoW Heinz Keppel, Erdgeborener. 1961. o1,
cm
Rudolf Heinz Keppel, Apfel der Hesperide,
m, 82x57 cm
Rudolf Heinz Keppel, Melcpher eines lchs,
Monolypie auf Japanpcpier, 4a x24 cm
Rembrandt und einem romanischen Fresko? Er
erkannte: nicht der Fortschritt im Sinn der Natur-
nuchahmung ist Fortschritt. sondern der Blick in
etwas, was immer wieder sichtbar gemacht
werden muß.
In allen bedeutenden Kunstepochen war Malerei
und Graphik nach nicht getrennt. sondern nach
"eines". In der geistbetonten Darstellung der
göttlichen, männlichen und weiblichen Archelypen
und im Farbbau bestehen wesentliche Analogien
zwischen Romanik und der Malerei Ägyptens,
zwischen den griechisch-byzantinischen Ikonen
und der australischen Eingebarenenkunst. Gilt
die reine Bildsprache des romanischen Welt- und
Lebensbildes nicht heute ebenso zu Recht wie
ehedemlMuß unsere Gegenwartskunst nichtwieder
sakral werden. weil der Mensch immer und in
jeder Form Teil des Sakralen ist und bleiben
wird? Malerei im Sinne der letzten Jahrhunderte
wäre dem schöpferischen Menschen des 12. und
13. Jahrhunderts ganz unmöglich gewesen, da
seine Arbeit stets einem „Etwas" diente, das
außerhalb der reinen Erscheinungswell stand. Der
betonte Subjektivismus und die Überheblichkeit
48
der Kunst als Naturnachahmerin setzte erst mit
der Renaissance ein. Was man von nun an als
Malerei begreift. begann mit diesem 15. Jahr-
hundert. Verwandt aber mit der Bildsprache der
Romanik, die einen zeitlos gültigen Kunststil
prägte, wird immer wieder ein bildnerisches
Schaffen sein. das der Vorstellung. der Imagination,
entspringt. lmago ist das inwendig erschaute
Bild, das in Farben geschrieben ist. Eine auf
das Wesentliche. das Essentielle verdichtete Aus-
sage. Rudolf Heinz Keppel hat sich aus geistiger
Sicht nach langer seelischer Schulung in vielen
Kunstwerken die "Essentielle lmagographie" er-
arbeitet. Der lmagographie ist die Zentralper-
spektive nicht gemäß, weil sie nicht kosmisch ist.
Sie kennt nur die geistige Flüche. ein Neben-
einander, und stellt keinen optischen Raum dar.
Sie kennt keine Schwerkraft, auch die kata-
lanischen Fresken wußten nichts davon. und doch
ist in diesen alles festgehalten und gebunden von
einem Geist. der nicht nennbar ist. Dieses große
Stilwerk war Rudolf Heinz Keppel geglückt,
obwohl er in den Jahren 1954 bis 1961 als Präsi-
dent des Wiener Künstlerhauses eine Unzahl
von andrüngenden Geschäften für seine Künstler-