wollen, um in die Lage zu kommen, sogleich Sr. Majestät den Vor-
trag zu erstatten.
Bei dem hohen Interesse, welches der Bau dieses Museums in
Anspruch nimmt und im Hinblicke auf die im Schreiben des durch-
lauchtigsten Museums-Protectors enthaltene umständliche Erörterung
der unabweisbaren Nothwendigkeit der baldigen Herstellung dieses
Baues, erlaube ich mir die freundliche Mitwirkung Eurer Hochwohl-
geboren zur baldigen Vereinbarung dieseriAngelegenheit in Anspruch
zu nehmen.
Genehmigen etc.
(Gen) Giskra.
Wien am 9. Jänner 1868.
Die Mittheilungen, welche in den letzten Wochen über neuere Sit-
zungen der Sectionen des Gemeinderathes und über die lebhaften Debatten,
die dabei in Angelegenheit des Neubaues geführt wurden, in die Oeffentlich-
keit gedrungen sind, lassen erkennen, dass im Schosse dieser Versammlung
noch immer irrige Vorstellungen über den Stand der Baufrage des Museums
herrschen. Die Opposition, welche im Gemeinderathe sieh in dieser Frage
geltend macht, ist indess - vielleicht mit einer oder der andern, durch
persönliche Motive veranlassten Ausnahme - keine Opposition gegen das
Museum, sondern lediglich eine von den besten Gesinnungen für das In-
stitut geleitete Opposition gegen den vorerwähnten für den Museumsbau
gewählten Platz. Die Gegner des Projectes, das Museum auf dem Platze
neben der Stubenthorbrücke zu erbauen, wünschen nämlich, dass ein
noch geeigneterer, dem Bedürfniss dieses Instituts noch günstigerer Platz
angewiesenwerde. Allein sie vergessen dabei, dass es ungeachtet der
vielfachen Verhandlungen, welche über diese Frage bereits stattgefunden
haben, bisher nicht gelungen ist, über die allgemeine Behauptung, dass
es solche Plätze gäbe, hinauszukommen und eine wirklich geeignete und
für diesen Zweck verfügbare Localität concret zu bezeichnen; sie über-
sehen ferner, dass dem Museum der Platz neben der Stubenthorhrücke
bereits von Sr. Majestät unentgeltlich zugewiesen und vom Curatorium,
dem Unterrichts-Ministerium und dem Herrn Erzherzog-Protector als
geeignet anerkannt und angenommen werden und dass derselbe dergestalt
bereits in das Eigenthum dieser Anstalt übergegangen ist.
Um über diesen Stand der Sache das richtige Licht zu verbreiten,
hat die Direction des Museums eine Erläuterung dieser Sachlage unter
die sämmtlichen Mitglieder des Gemeinderathes vertheilt und es ist zu-
gleich neuerlich die hier folgende Zuschrift des Curatoriums an Se. Ex-
cellenz den Herrn Minister des Innern wegen thunlich beschleunigter
Bestimmung der Baulinie, um die allein es sich gegenwärtig noch ban-
deln kann, gerichtet worden:
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