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Gewehrfabxik; sie sind für das Provisorium vollkommen genügend. Wir
hoffen, dass der Neubau des Museums in drei Jahren so weit fortge-
schritten sein wird, dass die Schule aus diesen Räumen in das neue Mu-
seum übersiedeln und sich mit den Sammlungen des Museums in eine
directere Verbindung stellen kann, als es gegenwärtig der Fall ist.
Die Wand erausstellungen des österreichischen Museums haben
in diesem Jahre eine grössere Ausdehnung erhalten. Im Laufe der ersten
Jahreshälfte wurden kleine Ausstellungen in Brünn, Graz, Linz vorge-
nommen, an einzelne Kunstindustrielle Gegenstände nach Prag, Innsbruck,
Stein-Schönau geschickt. Im Laufe des Herbstes werden Wanderaus-
stellungen in Reichenberg und Prag vorgenommen werden. Das öster-
reichische Museum darf sich rühmen, die einzige öffentliche Anstalt, nicht
nur in Oesterreich, sondern auch in Deutschland zu sein, welche das
System der Wanderausstellungen in das Leben eingeführt, und wir kön-
nen auch wohl sagen eingebürgert hat. Die Organisirung solcher Aus-
stellungen ist immer mit grossen Inccnvenienzen und Schwierigkeiten
verbunden; der Transport von Gegenständen von einem Orte zu einem
andern ist selbstverständlich nicht ohne Gefahren für dieselben. Wir hal-
ten aber nichts destoweniger die Wanderausstellungen fiir die einzige
Möglichkeit, directe Anregungen jenen Kunstindustriezweigen zu geben,
welche abseits liegen von grossen Orten, in denen sich Museen befinden,
und welche doch einer künstlerischen Anregung bedürfen. Der Werth
solcher Wanderausstellungen liegt nicht in einem massenhaften Besuche
derselben und nicht in Erfolgen äusserer Art, sondern in den positiven
Anregungen einzelner Industrieller, Künstler und Kunsthandwerker. Be-
sonders sind solche Wanderausstellungen den Schulen nützlich, denn es
wird denselben Gelegenheit geboten, sich von den Lehrmitteln anderer
Schulen zu überzeugen und sich bessere Lehrmittel zu erwerben. Bei
dieser Gelegenheit freut es uns mittheilen zu können, dass die Reichen-
berger Handelskammer, dem guten Beispiele der nieder-österreichischen
folgend, den Beschluss gefasst hat, die Gypsgüsse des österreichischen
Museums aus Anlass dieser Ausstellung zu erwerben, und den Gewerbe-
und Realschulen des Reichenberger Handelskammer-Bezirkes zum Ge-
schenke zu machen. Das österreichische Museum hat Gelegenheit gehabt,
sich genau davon zu überzeugen, wie schlecht es mit den Lehrmitteln
für Kunstunterricht in jenen Gegenden bestellt und wie nothwendig es
ist, sie auf diesem Wege zweckentsprechend zu vermehren.
Der Verkehr mit den Landesausschüssen und den Han-
delskammern in verschiedenen Kronländern hat im Laufe dieses Jahres
bedeutend zugenommen, mit den Landesuusschüssen von Böhmen und
Tirol ist das Museum in directe Verhandlungen getreten bebufs der
Gründung von Specialschulen zur Förderung der Kunstindustrie.
Wir werden die Resultate des gegenseitigen Ideentausches seinerzeit un-