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minologie der Kunst, über Anatomie, Farbenlehre und Farhenchemie und
Perspective zu besuchen.
Specielle Vorbedingung tiir die Aufnahme in diese Fachschule
ist eine ausgebildete Fertigkeit im Copiren von üguralen Zeichnungen
und einige Üebung im Zeichnen nach dem Runden. Für diejenigen-
denen diese Vorkenntnisse fehlen, ist der Besuch der Vorberei,
tungsschule nothwendig.
4. Fachschule für das Zeichnen und Malen ornamentaler
Gegenstände.
g 10.
Diese Fachschule hat die gesammte ornamentale Fliichenzeichnung
in ihrer gewerblichen Richtung zum Gegenstande.
In derselben wird das Malen von Blumen und Thieren nach der
Natur, von Ornamenten nach Vorbildern, ferner das Zeichnen von ein-
schlägigen ausgeführten, kunstindustriellen Objecten gelehrt; es werden
ferner die verschiedenen in der Decorationsmalerei üblichen Methoden
der Malerei (Aquarelh, Fresco-, Tempera- und Oelmalerei) geübt.
In weiterer Folge ist sodann die Anwendung der obigen Elemente
auf das Gesammtgebiet der ornamentalen Flächenverzierung in
selbständigen Compositionen der Gegenstand des Unterrichtes in dieser
Fachschule.
Die Kunstgewerbe, auf welche sich der Unterricht in dieser Fach-
schule bezieht, sind beispielsweise das ganze Gebiet der Ornamentation
gewebter Stoffe, die Wanddecoration, Zeichnung und Malerei auf Glas
und Porcellan, für Email und Mosaiken u. s. w.
Die Schüler dieser Abtheilung haben die theoretischen Vorlesungen
über Perspective und Schattenlehre, über Farbenlehre und Farbenchemie
sowie jene über die Kunstterminologie und Styllehre zu besuchen.
Als specielles Erforderniss zum Eintritt in diese Fachschule werden
die Fertigkeit im Freihandzeichnen von tiguralen Gegenständen, dann
Thier-, Blumen- und Ornamentstudien nach Vorlagen verlangt.
Im Falle des Abganges dieser Vorkenntnisse hat der Besuch des
Vorbereitungscurses der Aufnahme in diese Fachschule vora uszu gehen.
g 11.
Für vorgeschrittene Zöglinge aus allen Fachschulen
welche schon selbständige Arbeiten zu liefern im Stande sind, werden.
Aufgaben zur wirklichen Ausführung gegeben.
In der Regel werden diese Aufgaben vom Lehrer gestellt, theils für
einzelne Schüler nach ihren individuellen Neigungen und ihrer gewerb-
lichen Richtung, theils generell für alle Schüler, welche das gleiche Fach
gewählt haben. Es unterliegt indess keinem Anstande, den Schülern