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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1868 / 38)

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sische Fa encen, s anische oder spanisch-maurische Thonfabrikate, alt- 
schwedisc es Porzel an (Alt-Marrieherg) alt-schwedisches Glas und Glas- 
malerei u. dgl. m. - Auch die Bibliothek des Museums verdankt dem 
Herrn Ritter v. Friedland manche Vermehrung. 
(Neu ausgestellte Gegenstände.) Am 20. October: Mittelalterliche und in- 
dische Stickereien; liegende Ariadne, Gypsabguss, Original in Marmor im vaticnnischen Mu- 
seum zu Rom; Sophokles, Gewandstatue, Gypsabguss, Original ebendaselbst; alt-egyptische 
Büsten (Pharao, Thutinosis, Chebron und Ramses der Grosse), Gypsabgiisse nach den 
Originalen im Museum zu Turin; Hammer, Kelle und Schale in Silber, Ehrengeschenk 
des Briinner Turnvereins iiir Ben-n Architekten A. Prokop, Entwurf vom Architekten 
Herrn Segenschmidt, Silberarbeit von Herrn Raschke, Aetzung etc. von Herrn 
Batsche. 
Am 25. October: Medaillen von Wiener in Brüssel; eine Suite von Zeichnungen, 
ausgeführt von den Herren Teirich, Feldscharek, Banko, Wielernans, Schön- 
brunner und Mügele; neue Publicationen der Aruudel Society; Service von Silber 
und vergoldet, aus dem 17. Jahrh.; ein Kissen mit Aquarell auf Seidenstod, cumponirt 
und gemalt von Frau Th. Mnlnlan. 
Arn 4. November: Ein Kelch von Silber und vergoldet, ausgeführt von Anton 
Rasek; illustrirte Preiskataloge des Metallfabrikanten Fourment, Thiery für Gold- 
schmiede und Maw für Thondiese; endlich antike Candelaber, Gypsabgüsse aus der 
Glyptothek in München. 
Alu 10. November: Ein Oelgemälde, Madonna mit dem Kinds, nach Guido Reni, 
Copie von Frl. Wehrle; Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert, aus dem Stifte Hei- 
ligenkreuz, aufgenommen vom Architekten Theodor Unger; ein Oelgemälde, Jesus und 
Johannes, alt-italienische Schule; eine Heliogravure von Baldus in Paris, nach einem sel- 
tenen deutschen Schruttdruck, Geschenk des Baron Rothschild, durch Hofrath Ritter 
v. Schwarz; eine Suite von Gypsabgüssen nach pompejnnischcn Bronzen (Henkel, Can- 
delaber etc.). 
(Besuch des Museums.) Die Anstalt wurde im Monate Octoher vion 9242 
Personen besucht. 
(Kunstgewerboschule des öslerr. Museums.) Die Vorlesungen des Docenben 
Herrn Teirich haben am 3. November, jene der Herren Dr. Bauer und Al, Hnuser 
am I0. d. M. begonnen. 
An dern für die Besichtigung der Schule festgesetzten Tage (3LOctober) haben viele 
hervorragende Persönlichkeiten, darunter der Herr Landmarschall von Niederösterreich, 
Baron Pratobevera, zahlreiche Mitglieder der Handelskammer und des Lehrstaudes sich in 
den Localiüiten der Kunstgewerbeschule eingefunden und dieselbe mit Interesse besichtigt. 
Die Zahl der Zöglinge, welche sich bisher zur Aufnahme in die Kunstgewerbe- 
schule gemeldet haben, beträgt 4G; darunter belinden sich auch einige Frauen. Die Sta- 
tuten dieser Schule schliesseu nämlich, den bestehenden Bedürfnissen Rechnung tragend, die 
Frauen weder vorn Besuche der Vorbereituugsclasse, noch der Fachschule aus, wenn sie 
die gehörige Vorbildung nachweisen. 
(Vorlesungen im Museum.) Donnerstag den 5. November begannen die Vor- 
träge des Directors v. Eitelberger; es kamen dabei die Pläne des Neubaues des Mu- 
seums zur Ausstellung. Seither Endet eine noch fortdauernde Ausstellung von Zeichnungen 
und Plänen des verstorbenen Architekten Eduard Van der Niill statt, über dessen Stel- 
lung im Wiener Kunstleben die zweite Vorlesung (am 12. Novbr.) handelte. 
(Aus den Verhandlungen des n. ö. Gewerheverelnes), Wochenversammlung 
vom S. November. ,Herr Fiirstedler sprach über Errichtung der neuen Kunstgewerbc- 
schule des österr. Museums. Er erinnerte, dass sich wie ein rother Faden durch alle 
Sendlingsberichte die Bemerkung ziehe, wie Frankreich auf diesem Gebiete den Vorrang 
habe, weil dort seit langer Zeit die so wünschenswerthe Vermählung zwischen Kunst und 
Industrie stattgefunden habe. Auch England habe dies erkannt und arbeite seit 1862 
energisch. um dem Mangel an kuustgewerblicher Bildung abzuhelfen. Bemerkt müsse 
jedoch werden, dass Frankreich, um Zierliches und Angenehmes herzustellen, den Styl 
vernachlässige. Edlere Kunstformen und auch kunstgescbichtliche Vergangenheit besitze 
Deutschland, an das man sich nun anlehnen möge, nachdem durch kaiserliche Muniücenz 
die Kunstgewerbeschule geworden, um deren Entstehung auch der Director des Museums 
sich bedeutendes Verdienst erworben habe. Leider sei die Autforderung des Handelsmini- 
steriurns an die Handelskammern anlässlich der Verbreitung des Programms der Kunst- 
gewerbeschule bis jetzt nicht von den gewünschten Resultaten begleitet. Das Programm
	        
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