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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1869 / 45)

gut thun, sich rechtzeitig mit derselben in Verbindung zu setzen und 
Zeichnungen ihres Arrangements ihr vorzulegen. DaEir hat man nach 
anderen Seiten die grösste Liberalität obwalten lassen, wie das die Para- 
graphe 5 und 6 des Programmes zu erkennen geben. 
Mit Strenge nach der einen, mit Liberalität nach der anderen Seite 
hofft man so das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, und es wird erreicht 
werden, wenn von den Betreffenden das, was lediglich im Interesse der 
Saehe in bester Absicht geboten wird, mit Wohlwollen aufgenommen und 
111i: Eifer durchgeführt wird. 
ber ein Orueiüx in Silber mit translucidem Reliefemail 
itulienischer Arbeit aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. 
(Eigenthum des österr. Museums.) 
Dises aus einer grädichen Familie in Padua stammende, vom 
Museum vor Kurzem erworbene, Kreuz von Silber ist für unser Institut 
eine Erwebuug von höchstem Wexthe. Es ist nicht blos ein Schaustück 
Fir jeden "eineren Kenner, sondern auch eine Arbeit, die praktischen 
Nutzen naex sich ziehen dürfte. Das Email, mit dem beide Seiten in 
iigürlieber Wi ornamentaler Darstellung überzogen sind, ist das sogenannte 
Email translllide auf einem sehr Hachen silbernen Reliefgrund, vielleicht 
die reizendsteaber auch die seltenste aller Emailarten. Das Museum 
hatte bis jetzt ein Beispiel dieser Art in eigenem Besitz, und auch auf 
den leihweise isgestellten Gegenständen befinden sich davon nur ein 
paar kleine, verlltnissmässig unbedeutende Stücke. 
Dieses Cnliix füllt nicht blos eine wirklich fühlbare Lücke, in 
der Vertretung dekirchlichen Kunst zumal, aus, sondern es ist auch über- 
haupt eines der Nönsten und herrlichsten Stücke seiner Art, die exi- 
stiren oder je gemßit worden sind. Zur Stütze dieser Behauptung führe 
ich Folgendes an! 1 dem neu errichteten Nationalmuseum zu Florenz, 
das sich im sogenßllten Bargello oder Palazzo del Podeste. befindet, ist 
ein vollkommen äbnlqes Stück, das ich nach genaueste: Betrachtung 
nur iiir ein mit demmsrigen in Rede stehenden aus derselben Hand 
hervorgeganges Werk alten kann. Während die sämmtlichen ausge- 
stellten Gegeusiiude il-Bargello, mit wenigen Ausnahmen, bis jetzt 
weder eine Nummer (dkein Katalog existirt) noch sonst eine Angabe 
oder Bezeichnung llebellich haben, ist diesem Stück ein Zettel bei- 
gefügt, worauf es heisßßg sei dies ein Werk Maso Finiguerrals und 
von Vassri ßli Sei" besteßngegeben und beschrieben. Gewiss ein Be- 
weis, welchen Werth die sliener selbst auf dieses Stück legen, ein 
Wertb, der um so höher ßl-schlagen ist, wenn man bedenkt, dass diese 
Art Email nach Enstebllng e Ausübung vorzugsweise italienisch war.
	        
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