gut thun, sich rechtzeitig mit derselben in Verbindung zu setzen und
Zeichnungen ihres Arrangements ihr vorzulegen. DaEir hat man nach
anderen Seiten die grösste Liberalität obwalten lassen, wie das die Para-
graphe 5 und 6 des Programmes zu erkennen geben.
Mit Strenge nach der einen, mit Liberalität nach der anderen Seite
hofft man so das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, und es wird erreicht
werden, wenn von den Betreffenden das, was lediglich im Interesse der
Saehe in bester Absicht geboten wird, mit Wohlwollen aufgenommen und
111i: Eifer durchgeführt wird.
ber ein Orueiüx in Silber mit translucidem Reliefemail
itulienischer Arbeit aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
(Eigenthum des österr. Museums.)
Dises aus einer grädichen Familie in Padua stammende, vom
Museum vor Kurzem erworbene, Kreuz von Silber ist für unser Institut
eine Erwebuug von höchstem Wexthe. Es ist nicht blos ein Schaustück
Fir jeden "eineren Kenner, sondern auch eine Arbeit, die praktischen
Nutzen naex sich ziehen dürfte. Das Email, mit dem beide Seiten in
iigürlieber Wi ornamentaler Darstellung überzogen sind, ist das sogenannte
Email translllide auf einem sehr Hachen silbernen Reliefgrund, vielleicht
die reizendsteaber auch die seltenste aller Emailarten. Das Museum
hatte bis jetzt ein Beispiel dieser Art in eigenem Besitz, und auch auf
den leihweise isgestellten Gegenständen befinden sich davon nur ein
paar kleine, verlltnissmässig unbedeutende Stücke.
Dieses Cnliix füllt nicht blos eine wirklich fühlbare Lücke, in
der Vertretung dekirchlichen Kunst zumal, aus, sondern es ist auch über-
haupt eines der Nönsten und herrlichsten Stücke seiner Art, die exi-
stiren oder je gemßit worden sind. Zur Stütze dieser Behauptung führe
ich Folgendes an! 1 dem neu errichteten Nationalmuseum zu Florenz,
das sich im sogenßllten Bargello oder Palazzo del Podeste. befindet, ist
ein vollkommen äbnlqes Stück, das ich nach genaueste: Betrachtung
nur iiir ein mit demmsrigen in Rede stehenden aus derselben Hand
hervorgeganges Werk alten kann. Während die sämmtlichen ausge-
stellten Gegeusiiude il-Bargello, mit wenigen Ausnahmen, bis jetzt
weder eine Nummer (dkein Katalog existirt) noch sonst eine Angabe
oder Bezeichnung llebellich haben, ist diesem Stück ein Zettel bei-
gefügt, worauf es heisßßg sei dies ein Werk Maso Finiguerrals und
von Vassri ßli Sei" besteßngegeben und beschrieben. Gewiss ein Be-
weis, welchen Werth die sliener selbst auf dieses Stück legen, ein
Wertb, der um so höher ßl-schlagen ist, wenn man bedenkt, dass diese
Art Email nach Enstebllng e Ausübung vorzugsweise italienisch war.