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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1869 / 47)

Ihrem Berufe nach gehörten die Schüler der Kunstgewerbeschule, 
unter welchen sich auch 8 weibliche befanden, zum grössten Theile ver- 
schiedenen Zweigen der Kunstindustrie an, namentlich waren vertreten die 
Kunsttischler, Vergolder, Eisengiesser, Glasfahrikanten, Porcellanmaler, 
Goldsticker, Bandmscher , Decorateure , Figural- und Ornamental-Bild- 
heuer, Lithographen etc. etc. Einzelne, namentlich Besucher der Vor- 
bereitungsschule, hatten sich noch für keinen bestimmten Beruf entschieden. 
Die Gründung der Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbe- 
schule machte es möglich, 5 Schüler mit Stipendien, wovon 4 ä 200 H., 
1 b. 250 H. jährlich, und 2 Schüler mit Aufträgen. zu betheilen, wäh- 
rend 16 mittellosen Zöglingen der Erlsg des Unterrichtsgeldes nachge- 
sehen wurde. Die gänzliche Mittellosigkeit der grüssten Zahl von Schülern 
wird von mehreren Lehrern als wesentliches Hinderniss für das Erreichen 
allseitig befriedigender Resultate beklagt. 
Die Thätigkeit der genannten Gesellschaß, die Stiftung von Stipen- 
dien seitens des hohen k. k. Handelsministeriums und Bewilligungen 
seitens der n. ö. Hundels- und Gewerbekammer sowie des Gewerbevereines 
werden in ZukunR die Mittel gewähren, um dieses Hinderniss in grösserem 
Umfange zu beseitigen. 
Ungeachtet der im Ganzen ziemlich schwachen und sehr ungleichen 
Vorbildung können die Erfolge des Unterrichts im Allgemeinen als gün- 
stig, bei Schülern mit hinreichender Begabung als ganz vorzüglich be- 
zeichnet werden. 
S0 konnten 9 Schüler der Vorberpitungsschule in die verschiedenen 
Fsehsehnlen aufgenommen werden, während 13 Zöglinge der Fach- 
schnlen an dem Zeichnen nach Gypsmodellen in derVorbsreitungsclasse An- 
theil nahmen. 
Der Professor der Fschschule für das Zeichnen und Malen üguraler 
Gegenstände rühmt einigen Zöglingen sehr bedeutende Fortschritte nach. 
Der Professor der Fachschule für Plastik erkennt bei seinen Schülern 
insgesammt Fleiss und stetes Vorwärtsstrehen an. 
Der Docent für Styllehre fand bei seinen Zuhörern ein sehr reges 
Interesse und musste nur deren geringe Vorbildung im geometrischen 
Zeichnen bedauern. 
Die Ausstellung von Schularbeiten wird heuer zu Anfang des 
Monates October stattfinden. 
Die Bibliothek des österr. Museums wurde durchschnittlich von 
15-20 Schülern der Kunstgewerbeschule, von den meisten ununter- 
brochen benützt. 
Die Lehrmittelsammlung der Kunstgewerbeschule vermehrte sich 
durch die käufliche Erwerbung einer anatomischen Figur (komme clastique), 
einer Suite Abgüsse von Ornamenten und Figuren, einer Suite Stutt- 
garter Abgüsse von Blättern, endlich verschiedener Gypsabgüsse aus
	        
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