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He s s en: Prinz Ludwig.
S ach s e n: Albert, Kronprinz.
Fr a. n k r e i oh: Prinz Napoläon Jeröme.
B e l g ien: Philipp, Graf von Flandern.
Ru s s land: Der Cäsarevitsch.
Nicolaus , Herzog von Leuchten-
berg.
Schweden und Norwegen: Oscar, Kronprinz von Schweden
und Norwegen.
Italien: Humbert, Kronprinz von Italien.
Amadeus, Herzog von Aosta.
Das Votum der Brünner Handels- und Gewerbekammer über
die Gründung der Kunstgewerbeschule am österr. Museum.
Die WeltJndustrie-Ausstellung in London, welche im Jahre 1851
stattgefunden, legte die Schwäche der gewerblichen Erzeugnisse Englands
in ästhetischer Beziehung bloss. Ihre Erkenntniss veranlasste die Eng-
länder, der Geschrnackshildung erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Mit der sie auszeichnenden Thatkraft wurde dieses Erziehungswerk be-
gonnen und mit der ihnen eigenen Beharrlichkeit auch durchgeführt.
Schon in den nächstfolgenden, im Jahre 1855 und 1862 stattgefun-
denen, noch mehr aber in der Weltausstellung dieses Jahres treten uns
die Früchte dieses beharrlichen und umfassenden Strebens der Engländer
in einer Reihe mustergiltiger gewerblicher Erzeugnisse entgegen.
Aehnliche Wahrnehmungen veranlassten auch in Oesterreich Reform-
bestrebungen derselben Art, leider nicht in gleicher Ausdehnung und in
gleichem Umfang: Wir verdanken ihnen wohl die Gründung des k. k.
Museums tiir Kunst und Industrie in Wien, eines Institutes, das in den
wenigen Jahren seines Bestehens wahrhaft Rührnenswerthes geleistet;
allein zur Stunde fehlen noch die Einrichtungen, durch welche ein In-
stitut, wie das Museum, allein befähigt werden kann, den wüuschens,
wertheu nachhaltigen Einfluss auf dieBildung des öffentlichen Geschmackes
insbesondere aber auf die Geschmacksbeförderung der Gewerbetreibenden
zu üben.
Eine uubefangene Beobachtung der Ausstellung dieses Jahres zeigt
uns, was uns noth thut. Dem österreichischen Gewerbsmanue fehlt
es nicht an Geschicklichkeit, nicht an Solidität, Formengewandtheit und
Eriindnngsgabe. Das aber, was unsere Erzeugnisse im Vergleich mit
denen Frankreichs in sehr vielen Fällen zu wünschen übrig lassen, ist
der feine Formensinn, das Fir Farbeuharmonie empfangliche Auge, ist