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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1867 / 27)

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relativ besten Resultate lieferte, für dieses Streben, für dieses Ausharren 
auch die erste Anerkennung zugewendet. 
Bezüglich Garnier's muss bemerkt werden, dass seine Bilder- ohne 
sich von einer gewissen Eintönigkeit, welche bisher noch allen Helio- 
graphien anhängt - ganz befreien zu können, jedenfalls an Reinheit und 
Präcision der Arbeit vollständig gelungen sind; es gibt hier keine unbe- 
stimmten, dunklen Stellen, und jedes Detail erscheint strenge durchge- 
zeichnet. Zur besseren Beurtheilung hat Gsrnier die, von einem und 
demselben Negative entnommene Heliographie neben dem photographi- 
schen Abzug desselben Bildes ausgestellt; das besonders Bemerkenswerthe 
dabei ist, dass das Negativ nach der Natur aufgenommen wurde. Aller- 
dings fehlt in der Heliographie der Reiz der Mitteltöne und der Tiefen, 
und sie erscheint daher matter und monotoner als eine gut gelungene 
Photographie, und es kann auch nicht unbemerkt bleiben, dass die Aus- 
stellung Garnier's numerisch auiYallend klein ist, was wohl mit einigem 
Rechte darauf schliessen lässt, dass sein Verfahren vorläufig noch etwas 
complicirt sein dürfte; dennoch aber liegt in seinen Leistungen bereits 
ein so bedeutender Erfolg, dass hierdurch weitere Fortschritte gesichert 
erscheinen. 
Garnier zunächst steht wohl Placet, welcher ebensowohl Gegen- 
stände in directer Aufnahme nach der Natur, als auch nach Stichen u. s. w. 
in sehr gelungener Weise zur Ausführung brachte. 
Die Herren Baldus, Negre, Durand u. s. w., welche zumeist 
nur Reproductionen von Handzeicbnungen, Stichen, Ornamenten u. dgl. 
vorführten, zählen jedenfalls zu den hervorragendsten Vertretern dieses 
Faches, und es lässt sich bei der Ausdauer und Sorgfalt, die von den 
genannten Herren auf die Sache verwendet wird, wohl gewiss ein gün- 
stiges Resultat erwarten. 
Grosses Aufsehen in der photographischen Welt machte Wood- 
bnry's Druckverfahren. In Ton, Farbe und Weichheit sind diese 
„Photorelief-Bilder", wie sie Woodbury nennt, besonders gelungen. Halb- 
töne erscheinen besser und reiner, als bei irgend einem andern, ähnlichen 
Processs, die Zeichnung ist in allen Theilen klar und in sanken Ueber- 
gängen wiedergegeben, so zwar, dass dieselben einer vollkom- 
menen Photographie gleich gestellt werden können. Leider 
ist die Umständlichkeit der Erzeugung einerseits, und andererseits das 
noch nicht beseitigte Hindemiss, Bilder in grösserer Dimension herzu- 
stellen, für die praktische Anwendung von Nachtheil. Es wird nämlich, 
von den gewöhnlichen negativen Aufnahmen, ein Gelatin-Reliefbild (wie 
bei der Heliographie) entweder mittelst condcnsirter Sonnenstrahlen, oder 
elektrischen, oder auch Magnesium-Lieht auf einer mit Gelatin überzo- 
genen Glimmerplatte erzeugt; von diesem, nun auf Glimmer belindlichen 
Relietbilde wird mittelst hydraulischer Presse (1000 Kilo Druck) die Er.
	        
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