MAK

fullscreen: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

305 
Debreczin ist nicht nur eine reiche Stadt, sondern auch eine Stadt reicher Bürger, 
wo selbst das niedere Volk behaglich lebt. Man merkt es schon am Wüchse und der 
Physiognomie der Leute. 
Wir haben gelegentlich erwähnt, daß Debreczin eine Citadelle hatte, nämlich sein 
Collegium. (Noch jetzt nennt es Niemand anders.) Kirche und Schule sind bei den 
Protestanten identische Begriffe; in der Kirche wird das Volk unterwiesen und aus dem 
eiugekleideten Studenten entwickelt sich der Zog-alim", der in entlegeneren Gemeinden an 
den großen Festtagen Gottes Wort verkündet. — Zu der zweithürmigen Hauptkirche, 
Hortobagyor Csarda. 
welche den ganzen Hintergrund des Marktes ausfüllt, ist der Grund schon in entfernten 
Jahrhunderten gelegt worden und sie ist auf der Stätte der ehemaligen Sanct Andreas- 
Kirche erbaut. Sechstausend Menschen haben in ihr Platz. Ihr Inneres ist mit keiner 
Malerei geschmückt, so verlangt es der puritanische Geist der calvinistischen Lehre; ihr 
einziges Prachtstück ist die große Orgel. Auch diese wurde nicht ohne starke Opposition 
zugelassen. Nicht einmal eine Gruft ist vorhanden. Oftmals ist die Kirche durch Feuer 
zerstört worden, am gründlichsten 1802, als selbst ihre Glocken schmolzen, die einzige 
Räkvezy-Glocke ausgenommen, die aber auch zersprang und erst 1875 unter Beibehaltung 
ihrer früheren Inschrift umgegossen wurde. Seitdem hat man die Kirche neu anfgebaut. 
Sie ist ein einfaches, nur durch ihre großen Rannwerhültnisse imponirendes Gebäude. 
20 
Ungarn II.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.