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Teirich; ein Mosaikfusshoden. nach dem Entwurfs des Architekten Petschnig in ver-
schiedenen Mannorgattnngen ansgeüihrt von O. Odorico, bestimmt für die Szegszarder
Stefanscapelle; gemalte Fächer von Frl. Mathilde Hendes s; Steinproben aus den Brüchen
des Herm Schwarz in Triest, Geschenk desselben an das Museum.
Am 11. Juli: Das Ehrenbiirgerdiplom der Stadt Wien für den Viceadmiral v. Te-
getthotf, die Aqnarellmalerei hiezu von Laufberger, die Schrift von Altenburgsr, der
Pracht-Einband vom Hofbuohbinder Groner; Gipsabgüsse nach Ternscotten des Musee
Napoleon III. aus der französischen Unterrichtsausstellnng der Pariser Weltausstellung;
moderne französische Reliefs in farbigem Porcellan; gnlvanoplastische Reproductionen von
Metallschüsseln des Meisters Enderle aus Nürnberg, Eigenthnm des Herrn Fischbaeh;
die Zeichnung einer im Stiftsschatze an Klosterneuburg befindlichen Monstranze, von
J. Banko; der Entwurf eines Altnrleuchters von V.Teirich, für die Kirche an Allgund
in Tirol ausgeführt von C. Haas in Wien; Oelgemiilde von Theodor van Thulden und
Rubens, und zwar „das Fest des Herodes" nnd „Ahasverust, mit den gleichzeitigen Sti-
chen von Schelte a Bolswert und Eynhontts, Eigenthum des Herrn Posonyi; die "Ma-
donna del Baldacchino" von Rafael, gestochen von Fosella; ein Portriitrelief Kaiser Leo-
pold I. in Marmor, Eigenthum des Herrn W. Bahr; ein Prachtstück der Goldschmiede-
und Emaillirkunst der Renaissance, den heil. Georg dar-stellend, Eigenthum des Herrn
Ritter v. Neuberg in Prag; endlich ein Pax, Niello ans dem 15. Jahrhundert, Florentiner
Arbeit, Eigenthum des Herrn Posonyi.
(Palent-Decor- linld- und ElnaiIglasfarben-Druck) suflithographischem
Wege, von F. Kosch, Chemiker der bestandenen k. k. iirar. Porcellan-Manufactur. Privat-
Atelier und Laboratorium gegenwärtig: Liechtensteinstrasse 31.
Die Einführung dieses Dnickverfahrons: Gold- und Emailglasfsrben auf lithogra-
phischem Wege durch Uebertrsgung auf Porcellan, Steingut, Glas und Email einzuschmel-
zen, datirt vom Jahre 1856. Die Einrichtung desselben in grösserem Massstabe wurde
von Herrn Kosch an der k. k. ärar. Porcellan-Manufactur vorgenommen. Späterer Zeit
hatten Kramer, sowie Wirth und Rathmann in Leipzig derartige Drnckabsiige in
Emailglasfarben in den Handel gebracht, welche jedoch durch ihre gänzliche Unbrauch-
barkeit in kürzester Zeit ihr Ende erreichten. Seit 3-4 Jahren ist es namentlich Paris,
von wo aus brauchbarere Handelswaare in diesen Erzeugnissen erzielt wurde, jedoch ist
dabei in den meisten Fällen eine weitere Ausbesserung mittelst des Pinsels-nach dem
Brennen erforderlich.
Die Bemühungen der Chemiker und Lithographen sowohl des In- als Auslandes,
ein tiir den Fahriksgebrauch "vollkommen praktisches Verfahren" zu schaden, waren be--
reits vor 15 Jahren und länger mehr oder weniger erfolgreich, am wenigsten jedoch be- w
züglich der Emailfarbentechnik, dieselbe dem Porcellan wie dem Steingut und Glas gleich
vollkommen anzupassen. Herr Kosch kann nach Vorlage der nfabriksmiissig erzeugten
Gegenstände" sein Verfahren in Beziehung auf vollendete Sicherheit der Uebertrag-ung
sowie auf Reinheit und Schönheit der Farben, als von allen ausländischen Erzeugnissen
dieser Art noch unerreicht, anführen. Die grosse Bedeutung dieser Decorationsmothode
für das Gebiet der Porcellan- und Glas-Industrie kann erst dann vollkommen annlysirt
werden, wenn grössere Anstalten in diesen Industriezweigen selbst im Besitze dieses Ver-
fahrens Eir ihre speciellen Zwecke sich befinden. Dass dies bisher nicht der Fall, hat
einerseits seinen Grund in der giiusserst schwierigen und kostspieligen Ermittlung eines
vollkommen brauchbaren Verfahrens, anderseits in dem Riickhalte, wirklich werthvolle Er-
fahrungsresultate zu erkaufen.
lPhutochromotypie) von J. Leth in Wien, ausgestellt im österreich. Museum.
Durch diese Erfindung - bei welcher die Photographien aus Kohle und Farbstoffen be-
stehen, also billig und haltbar sind - ist die Möglichkeit gegeben, sowohl nach plasti-
schen Gegenständen (nach der Natur) als auch nach Copien und Handeeichnnngen alter
Meister nicht nur in einer Farbe, sondern selbst in mehreren Farben Abdrücke zu erzeugen.
Da diese Photographien, wie oben bemerkt, weder aus Silber, Gold, Platin am,
überhaupt nicht ans edlen Metallen bestehen, so werden bei fabriksmässiger und massen-
hafter Erzeugung dieselben bedeutend billiger sein als Chlorsilber-Photogrnphien. Die
ersteren sind vollkommen lichtbestiindig und unveränderlich, in jeder Beziehung von hohem
Werthe, da sie mit der Haltbarkeit der Kohle (Farbe) die Feinheit und urkundliche Ge-
nauigkeit der Photographie verbinden, und selbst nach- hunderten von Jahren (gleich ge-
schriebenen oder gedruckten Documenten) als historische Belege dienen werden.
(WeltuusslellungsJjlrrillur.) Dcr bekannte Archäologe Charles de Linus
veröffentlicht bereits seine Berichte über die „Histoire du travail". Dieselben erscheinen
sowohl in der „Revue de l'Art chretien", als auch selbständig bei Didier. Die zwei bereits
erschienenen Hefte behandeln Schweden und Norwegen und Portugal. -- Herr Auguste