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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1869 / 51)

Bücher-Revue. 
(Die mit B. K. bezeichneten Nummern sind die Nummern der Bibliothek des Museums.) 
Allgeelncs Kltnstlerlexlcon, unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgenossen des 
In- und Auslandes herausgegeben von Dr. Julius Meyer. Zweite, gänzlich umgear- 
beitete Auilage von Naglefs Künstlerlexicon. Leipzig, Verlag von Wilh. Engelmann. 
Erstes Hell. gr. 8. (B. K. 2507.) , 
Nach mancherlei Schicksalen ist der Verlag dieses Werkes endlich in die Hände 
einer Firma gelangt, die alle Garantien bietet, dass das grossaiüge Unternehmen einem 
gedeihlicheu Fortgange und Abschluss entgegengeflibrt werden wird. Nicht weniger bürgt 
hierfir der Name des Hauptredacteurs, die der zahlreichen Mitarbeiter, und der schon aus 
dem ersten uns vorliegenden Hefte ersichtliche grosse Ernst. mit dem diese ihre Aufgabe 
erfassen. Die eben erschienene Lieferung umfasst XII und 72 gespaltene Seiten com- 
pressen Druckes, und geht bis Emil Adam. Das Ganze ist auf etwa 15 Bände von je 45 
bis 50 Bogen berechnet, ein Umfang, der wie wir glauben eher noch überschritten werden 
dürße, wenn man nach der Bearheitungswsise des ersten Heftes eine ungefähre Rechnung 
anzustellen überhaupt im Stande ist. Vollendet wird es ein Denkmal deutschen Fleisses 
und deutscher Wissenschaft sein, wie es keine zweite Literatur der Welt aufzuweisen hat; 
-- ist ja doch schon der alte Nagler trotz aller seiner Fehler und Mängel einzig in 
seiner Artl 
Eine eingehende Besprechung behalten wir uns für später vor; was wir aber heute 
schon nicht unerwähnt lassen können, ist, die Herausgeber aufmerksam zu machen, der 
Behandlung moderner Künstler nicht einen über ihren Werth hinausgehenden Raum zu 
gönnen. So etwas geschieht leicht, sowohl wenn dem betrelfeudsn Bearbeiter das Materials 
bequem und leicht, zugänglich ist, als auch nach dem bekannten Gesetze, dass alle nahen 
Dinge gross erscheinen. So bedünkt uns beispielsweise, dass die Abhandlung über die 
beiden Achenbach's zu breit ausgeführt ist. Der Gleichmäßigkeit zu liebe sollte man 
darin recht strenge sein, denn die Länge des Artikels, den man einem einzelnen Meister 
widmet, bildet schon an sich einen ungefähren Mnssstab von dessen Werthschiitzuug, oft 
genauer, als sich dieser in den Worten ausdrückt. 
Wir werden dem Weitererscheinen des Werkes stetig unsere Aufmerksamkeit wid- 
men uud hoiien recht häufig darauf zurückkommen zu können. 
Frz. Schulen, Denkmäler der Baukunst in Original-Aufnahmen. Erstes Heft: 
' Gerona. Mit 8 Lithogr. u. 34 Holzschnitten. Leipzig 1869. Seemann. (B. K. 2470.) 
Architekt F. Schulcz, Schüler der Wiener Akademie, speciell des Prof. Friedrich 
Schmidt, unternahm mit Unterstützung der k. österr. Staatsregierung eine Studienreise 
auf welcher er eine Reibe von unbekannten Baudenhmalen, vor allen Spaniens, Illltßllllßhbüs 
und aufnahm. Die Frucht dieser Studien soll nun nicht in den Portefeuilles des Archi- 
tekten, wie es häuiig geschieht, vergraben bleiben; Herr Schulcz hat sich zur Herausgabe 
derselben entschlossen. Das erste Heft - es bringt die Monumente Geronds - liegt vor 
uns und ist auch Sir uns, da es viele Werke der kirchlichen Kleinkunst enthält, von Be- 
deutung. Wir empfehlen das Werk, das dem Dombaumeister Friedr. Schmidt gewidmet 
st, unseren Lesern. 
Uoruement polychromc. Cent planches en couleur, er et argent contenant environ 
2000 motifs de tous les styles. Recueil hist. et prntique publiä sous la direction de 
M. A. Rscinet. Avec des uotes explicatives et une introductiun genörnle. Paris, 
Firmiu Didot fr. Fol. (B. K. 2408.) 
Ein Werk, welches auf 100 Tafeln gegen 2000 in Farben ausgeführter Orna- 
mente aller Zeiten und Völker zum Gerneingute des Publicnms macht, bedarf bei 
der allgemeinen Anerkennung der Bedeutung des Ornamentes für alle Zweige der Kunst- 
rndustrie keiner besonderen Anempfehlung, insbesondere wenn die Beispiele mustergiltigeu 
Originalen entlehnt und gewissenhaft wiedergegeben sind. Beides ist bei dem angezeigten 
Werke der Fall und nur wenige Tafeln lassen in der Gewissenhaitigkeit der Wiedergabe 
der Originale etwas zu wünschen übrig, wobei freilich der Zustand, in welchem sich die 
Originale befinden, der Grad der Erhaltung und die Schwierigkeit der Restaurirung der 
Farben in Rechnung gebracht werden muss. Die bisher erschienenen zwei Hefte enthalten 
Bhechische, japanische, persische, arabische Ornamente, Ornamente des Mittelalters (nach 
Jahrhunderten geordnet), der Renaissance, des 17. und I8. Jahrhunderts, und lassen die 
Fortsetzung mit Spannung erwarten.
	        
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