zweige für Mädchen fehlen fast vollständig ganz genügende Werke sowohl
für den elementaren Unterricht als für Specialitäten, wie für das Zeichnen
und Malen von Blumen, die Aquarellmalerei, für alle Arten der Nadel-
arbeiten, verwandter Techniken u. s. f. Es haben zwar einige Schullehrer
sich die Mühe genommen, Vorlagenwerke zu machen und es sind auch
einige vorn pädagogischen Standpunkte aus recht verdienstliche Werke er-
schienen, da sie aber künstlerisch minder genügen, so erfüllen sie den
Zweck nicht vollständig. (Schluss folgt.)
Ein antiker Gosichtsheim im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie
_ln Wien ').
Herr Professor Otto Benndorf hat soeben ein grösseres Werk!
wAntike Gesichtshelme und Sepulcralmaskenu, mit 17 Tafeln und izVig-
netten, Wien 1878, in Commission bei Carl Gerold's Sohn, Fol., veröffent-
licht und spricht sich über das im Oesterr. Museum befindliche Kunst-
object, welches hier zum ersten Male nach getreuer Zeichnung von Hans
Macht abgebildet ist, folgendermassen aus:
Das Stück befand sich früher in der Sammlung des Majors Papaa
zoglu in Bukarest, aus der es das Oesterr. Museum im Jahre 1873 er-
warb, und ist nach Aussage Papazoglu's im Jahre 1863 von einem Müh-
lenbesitzer im Oltfiusse beim Kloster Comani in der Nähe von Rieska
(District Caracalla) in Rumänien gefunden worden. Blank geputzt, wie
man mir berichtete, war es. in der Abtheilung rumänischer Alterthümer
auf der Pariser Weltausstellung vom Jahre 1867 zu sehen"). Als ich es
in Bukarest kennen lernte, war es inzwischen auf der Vorderseite mit
einem braunbronzenen Anstrich, in den Vertiefungen der Haare ausset-
dem mit einer dunkleren Farbe überzogen worden. In diesem Zustande
ist es in das Oesterr. Museum übergegangen.
Das Metall ist ietzt durchschnittlich o'oor"' dick. Die Gesammt-
höhe beträgt W235i", die Breite 0mm, die Tiefe o'i2"'. Die Erhaltung
ist nahezu vollkommen. Die Ränder sind überall intact, nur am hinteren
Theil der linken Backe, wo nach Analogie anderer Exemplare ein Kopf
gesessen haben könnte, ist der Rand ausgerissen. Augenscheinlich schon
beim Treiben sind einige erhabene Stellen auf der Höhe des Scheitels
durchlöchert.
') Muzcul Papazuglu, Bueuresci 1865, p. 30; x-Mascä. de bronzu mare cu coröni
de laure Qi diademä Mupe Taliu. Benndorf und Hirschfeld: Vurläuüger Bericht über
eine arehäologisch-epigraphische Reise in Dacien (Minheil. der Cenlral-Commission, 1873)
pag. 1B; A. de Longpärier, Comples rendus de Vacademie des inscriptions et belles-lettres,
x869, pag. 168. -
") Exposition universelle de 1867, cstalogue genem, histoire du trnvuil, gag. 358:
rMlsque de femme an bronze antiquen.