Nebenbei sei" bemerkt, dass das Wort Kaolin chinesisch, aus Kac-
ling zusammengezetzt ist und weisse Erde bedeutet. Das Porcellan selbst
fiihrt seinen Namen von porcellanu, einer Schnecke, die glatt und milch-
weiss ist wie das Porcellan. Das Etymon von porcellmm aber ist purem,
das Schwein, und hier nicht weiter erklärbar.
Nur wenige Orte liefern einen für die Porcellanfabrication genügend
reinen Feldspath, von dem man als bekannte minerslogische Varietäten
unterscheidet den Kalifeldspatb oder Orthoklas und Adnlar. den Natron-
feldspath oder Albit, den Natron-Kalkfeldspath, Oligoklas und Labrador,
und den Kalkfeldspath oder Anorthit.
Für die Porcellanbereitung sind nur die Kali- und Natronfeldspatbe
henützbar.
Wir erinnern uns, dass in derselben der Feldspath das Flussmittel
ist, welches den beim Brennen ülr sich porös bleibenden Thon zum
Fritten und Schmelzen bringt und ihn dadurch halbglasig, dicht macht.
Bei einer Waare, bei der es nächst dieser Eigenschaft auf grösste
Weisse ankommt, müssen diese beiden Hauptmatexialien, der Kaolin und
der Feldspath, vor Allem möglichst eisenfrei sein. Absolut eisenfrei sind
sie nun zwar fast nie, und so lange der Gehalt an Oxyd unterhalb eines
Procents bleibt, stört er auch noch nicht merklich. Darüber hinaus aber
färbt er beim Brennen gelb. Eisenreicbere Kaolinsorten behandelt man
darum auch manchmal mit Salzsäure, wie sie höchst verdünnt und wohl-
feil in den Sodafabriken als Nebenproduct abfällt, in der sich des Eisen-
oxyd löst und so ausgewaschen werden kann. Natürlich aber ist jeder
Thon vorzuziehen, der diese Vorbereitung entbehrlich macht.
Immer enthält ferner der Kaolin noch Reste von Quarz oder Sand,
der in dem verwitterten Feldspath eingesprengt war, und Feldspathreste
selbst. Da man die Masse von grösster Gleiehfdrmigkeit braucht, so
muss er durch einen sehr sorgfältig betriebenen Schlämmprocess hiervon
befreit werden.
In dieselbe Form eines unfühlbar feinen Schlammes wird auch der
Feldspatb gebracht. Zu diesem Ende wird er zuerst in eigenen Oefen
geglüht, und noch glühend aus dem Ofen gezogen und in Wasser ab-
gelöscht. Man erreicht dadurch zweierlei; einmal werden die stärker
eisenschüssigen Partien dunkler rostgelb gefärbt, und können durch
Handscheidung ausgelesen und entfernt werden, und zum anderen wird
er dadurch so mürbe, das er nun zuerst auf einem Quetschwerk und
hierauf in einer Mühle mit granitenen Steinen leicht zu einem feinen
Pulver zermahlen werden kann, welches, um das feinste zu sondern, in
derselben Weise wie der Kaolin einem Schlämmprocess unterworfen wird.
(Den Kaolin oder Thon überhaupt hat man zuerst durch eine Schneid-
maschine passiren lassen.) In derselben Weise werden auch der Quarz,
der kohlensaure Kalk, die Scherben u. s. w. vorbereitet, die allenfalls