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reichlichster Verbreitung, zu Hilfe und erst dies höhere Moment hauchte
der Erhndung Leben ein, die sonst wohl unbeachtet geblieben wäre. Vier
schöne Niellenabdrücke repräsentiren diese Vorperiode des Kupferstiches,
darunter prächtige Ornamente von Peregrini da Cesena. Von den Meistern
des eigentlichen Kupferstichs sehen wir die charakteristischsten Leistungen
in möglichst beschränkter Zahl versammelt, was hier wie bei den Holz-
schnitten derßlüteperiode bei der ungeheuren Fülle des Materials nothwendig
wurde. Meister E. S., Martin Schön, Meckenen, die seltensten und sehr
merkwürdigen Blätter Martin Zasingers, dann Dürer und die Beham, ein
wohl als unicum zu bezeichnendes Blatt holländischer Schule (die drei
Todten und die drei Lebenden), Zwott, Dirk van Star, van Leyden, Bal-
diniis Stiche nach Zeichnungen Botticelli's, Mantegna, Jacopo de Barbari,
Zoan Andrea, Benedetto Montagna, Carnpagnola und Raimondfs mögen
als die hcrvorragendsten Namen in dieser Abtheilung, welche die Zeit bis
zur Mitte des 16. Jahrhfs umfasst, genannt sein. Die folgenden führen die
"Leistungen des Kupferstiches von den Schulen Rubens', der Caracci etc.
bis auf die neueste Zeit herauf, dass Werke eines Goltzius, de Gheyn,
Pontius, Bolswert, Corn.Visscher, Edelinck, Bartolozzi, Volpato, Morghen,
Schmutzer auf's beste vertreten seien, braucht nicht erst besonders be-
merkt zu werden. Hieran schliessen sich einige eigenthümliche, seltener
angewendete Manieren, Schraflirmethoden in Spiralen oder Parallelen, Schreib-
züge und endlich, durch Dürer und Meldolla repräsentirt, Arbeiten mit
der kalten Nadel.
Um so grössere Wichtigkeit haben" die Radirungen. Von den älteren
deutschen Künstlern sind ausgezeichnete Werke Dürefs, D. Hopfefs,
HirschvogePs, Lautensack's und Zündfs, dann Kollefs ausgestellt. Inter-
essant ist die dem steiermärk. Landesarchiv gehörige Ansicht von Graz
1594 von Georg Peham, auf 2 Blättern. Neben van Dyck, Rembrandt,
Ostade, Everdingen, Waterloo und Ruisdael erscheinen die Franzosen'
Ducercean, Jacques Callot und Claude le Lorrain, die Italiener Carracci
und della Bella.
Jedoch wir wollen es mit diesen Andeutungen über die Reichhaltig-
keit des Ausgestellten genug sein lassen, welche in den Abtheilungen der
Punzenarbeiten und Schabkunst, Kreidezeichnenmanier etc. in derselben
Weise angetroffen wird. Noch mehr als in den bisher genannten Richtungen
war es für die modernen Erfindungen und Vervollkommnungen des Stein-,
Relief-, Glasdruckes, der Galvanographie und Typometrie, des Naturselbst-
druckes und der Verbindungen mit der Photographie, sowie beim Farben-
druck geboten, sich mit ein, zwei Proben zu begnügen. Sie genügen, um
den Fortgang des im 15. Jahrh. in Bewegung gesetzten Ganges der re-
producirenden Künste in der Neuzeit anzudeuten, das Museum will aber
vorzugsweise auf die Schönheiten und das Massvolle der alten Leistungen
von neuem hinweisen, darum gilt es, ein Bild von ihrer Vergangenheit
mit möglichster Sorgfalt zusammenzustellen.